Wasserbüffel in der Wahner Heide

Wasserbüffel
Wasserbüffel

Da waren selbst die Landfrauen aus Konzen bei Monschau platt. Damit hatten sie nicht gerechnet, als sie bei einer ornithologischen Führung durch die Heide plötzlich diesen Tieren gegenüber standen.
Albrecht Priebe vom Arbeitskreis Ornithologie des NABU-Stadtverbandes Köln konnte die Aufgabe dieser Tiere als Weidetiere in der Wahner Heide schnell klären. Und auch die Bedeutung der Ziegen und Esel, die später auch gesichtet wurden,  für die Biotoppflege in diesem einzigartigen Naturschutzgebiet wurde erklärt.
Leider ließen sich wegen der großen Hitze an diesem Tag nur wenige Vögel hören und sehen. Aber Neuntöter, Schwarzkehlchen, Wiesenpieper und Goldammer konnten doch noch beobachtet werden.


Martin Verfürth hatte die 42 Landfrauen, die ihren jährlichen Tagesausflug in diesem Jahr für Köln und Leidenhausen geplant hatten,  am Morgen am Dom in Empfang genommen und nach einem kurzen Besuch des Domes, der Erkundung der Domumgebung und einer Führung durch das Duftmuseum ging es mit dem Bus nach Leidenhausen.
Dort gab es im Umweltbüro und Seminarraum des NABU Informationen zum NABU, eine Führung durch die Greifvogelschutzstation der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald wurde angeboten, im Cafe stand die Gulaschkanone für den kleinen und großen Hunger bereit und zum Abschluss ging es dann zu einem ornithologischen Spaziergang durch die Wahner Heide.
Von der Hitze geschafft, aber voller Eindrücke fuhr die Gruppe am frühen Abend wieder in die Eifel.

Text: M. Verfürth


Wildbienennisthilfen beim Klimatag im Kölner Zoo

Der Klimatag im Kölner Zoo wurde von vielen Verbänden und Institutionen mit zahlreichen Ständen unterstützt. Der NABU Stadverband Köln hatte mit dem Umweltamt der Stadt Köln einen Gemeinschaftsstand, der sich mit dem Thema Wildbienen auseinandersetzte. Die Bienen sind, wie alle Insekten, durch die zunehmende Vergiftung unserer Umwelt, das mangelnde Nahrungsangebot durch Blüten und nicht zuletzt durch die Änderung des Klimas in ihrem Bestand gefährdet.
Dazu wurde am Stand informiert und es wurden Nisthilfen angefertigt, um vor allem den Kindern die Möglichkeit zu zeigen, wie man selbst zur Verbesserung der Situation beitragen kann.

Vom Umweltamt der Stadt wurde die Anfertigung von Nisthilfen mit Schilf- und Bambusrohr gezeigt. Der NABU hatte sich auf das Anfertigen von Holzklötzen spezialisiert, in die Löcher gebohrt wurden. Die Löcher wurden in verschiedenen Durchmessern von 3-10mm und unterschiedlichen Tiefen bis zu 8cm angefertigt. Damit werden verschiedene Wildbienenarten (Durchmesser) und männliche und weibliche Bienen (Lochtiefe) gefördert.
Die Interesse der Kinder für diese praktische Arbeit war so groß, daß zeitweise Schlange stehen an der Bohrmaschine angesagt war und wenn dann noch ein selbstgebohrter Holzklotz mit nach Hause genommen werden durfte, war die Freude riesengroß.
Die verbliebenen Holzklötze und Bambusnisthilfen wurden dem Zoo überlassen, damit dort ein bereits vorhandenes "Bienenhotel" weiter ausgebaut werden kann.
Wir danken Ruth Dieckmann vom Kölner Zoo und Betina Küchenhoff vom Umweltamt für die großartige Kooperation und danken den vielen NABU-Aktiven, die das aktive Treiben am Stand erst ermöglicht haben.
Tex tund Bilder: Axel Goldmann


Exkursion ins Perlenbachtal

Am 30. April fand unsere Exkursion in das Perlbachtal in der Eifel statt. 13 Teilnehmer wurden von einem Biologen aus der Biostation Stolberg durch das über 300ha große Naturschutzgebiet geführt, das auf beiden Seiten der deutsch-belgischen Grenze liegt. Von besonderem Interesse waren die Narzissenwiesen, die wir Dank des kalten Aprilwetters noch in voller Blütenpracht sehen konnten.

Das Perlenbachtal hat neben den berühmten Narzissenwiesen eine beeindruckende Flora und Fauna zu bieten. Das Land NRW sowie auch der NABU haben große Flächenanteile erworben und artenreiche Wiesen entwickelt. Das Perlenbachtal wurde wieder in den Zustand versetzt, den es vor der Aufforstung mit Fichten vor etwa 70 Jahren hatte. Die neu geschaffenen Wiesenflächen werden entweder freigehalten, um Lebensräume für spezielle Pflanzen- und Insektengemeinschaften sowie Vögel zu schaffen, oder sie werden der natürlichen Sukzession überlassen, die zuerst zu einem Moorbirkenwald führt.

Der Biber ist im Tal als Landschaftsgestalter tätig, auch wenn der schnellfließende Perlenbach es ihm nicht ermöglicht, Dämme zu bauen und den Bach aufzustauen.

Auch die nahezu ausgestorbene Flussperlmuschel ist noch mit wenigen Exemplaren im Perlenbach zu finden; die Biostation versucht mit großem Aufwand, diese Population zu erhalten.

An den warmen, im Sonnenschein liegenden Wegrändern haben unsere Insektenkundler spannende Entdeckungen machen können. Wildbienen, Hummeln und Tagfalter waren in großer Zahl unterwegs, die Beobachtung des blauschillernden Feuerfalters war ein besonderes Highlight.

Nach diesem tollen Naturerlebnis ist die Gruppe zum Mittagessen nach Monschau gefahren.

Damit war das Tagesprogramm aber noch nicht abgeschlossen. Bei einer Stadtführung mit dem Titel „Monschau genießen“ lernten wir die schönen Bauwerke und die speziellen kulinarischen Kostbarkeiten der Stadt kennen.

Das herrliche Frühlingswetter, die interessante Führung und die engagierten Teilnehmer machten aus  dieser Exkursion ein ganz besonderes Erlebnis.

Text und Bilder: Horst Bertram


Führungen in der Wahner Heide

Am 3. September sind wir zum letzten Mal in diesem Jahr von Dirk Ferber durch die Wahner Heide geführt worden. Das Schwerpunktthema waren die Offenlandbereiche und die umfangreichen Pflegemaßnahmen zum Erhalt der offen Flächen. Seit über 20 Jahren und insbesondere seit dem Abzug der belgischen Streitkräfte aus der Wahner Heide (Zeitraum 2001 bis 2003) sind wirksame Pflegemethoden entwickelt worden, um eine Verbuschung der Heide- und Moorflächen zu verhindern. Insbesondere hat die gezielte Beweidung mit Glanrindern, Ziegen, Schafen, Eseln und Wasserbüffeln zu einer artenreichen Vegetation mit Standort-typischen Pflanzen geführt. Ergänzt wird die Beweidung durch zusätzliche Mahd, um z.B. die als invasiver Neophyt auftretende spätblühende Traubenkirsche zurückzudrängen. Den Erfolg der Pflegemaßnahmen haben uns die Führungen am Paradeplatz, durch das Herfeld und dem Geisterbusch sowie die beiden Flughafenführungen eindrucksvoll bestätigt. Jede Führung zeigte uns unterschiedliche Lebensraumtypen, die Schönheit der Natur in der Wahner Heide ist in allen Bereichen zu entdecken. Die Führung im Juli ist noch einmal hervorzuheben; unzählige blühende Pflanzen am Wegesrand, in der Heide und im Moor, dazu strahlender Sonnenschein, ergaben ein unvergleichlich schönes Naturerlebnis.

Im nächsten Jahr werden die Führungen fortgesetzt, wir können uns auf weitere beeindruckende Exkursionen freuen.

Text und Bild: Horst Bertram


Vogelführung im Worringer Bruch

Am Sonntag, dem 22.5.2016, hat der NABU Köln wieder zu einer ornithologischen Wanderung durch den Worringer Bruch eingeladen. Unter der Leitung von Michael Haeser trafen sich ca. 30 Teilnehmer um 10 Uhr am Senfweg und hatten die Möglichkeit mit dem Spektiv auf die Wasserflächen zu schauen. Neben Kanada- und Nilgänsen mit Nachwuchs waren dort Blässhühner und Zwergtaucher vertreten. Im anschließenden Gang durch den Auwald liessen sich vor allem Buchfink, Zaunkönig und Mönchsgrasmücke eher hören als sehen. Auch das geschwätzige Rufen der Schwanzmeise war zu vernehmen. Auf den anliegenden Feldern und besonders auf den in diesem Jahr neu geschaffenen Ausgleichsflächen waren die Feldlerchen bei ihrem berühmten Singflug zu beobachten. Den Pirol, den man im Bruch unter Umständen auch beobachten kann, liess sich leider nicht blicken. Dafür flog ein Wespenbussard über die Wandergruppe hinweg und war so das Highlight der Führung.

Text und Bilder: Franz Lindinger

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Artenliste der Vögel von der Exkursion im Worringer Bruch
Artenliste Worringer Bruch 2016.pdf
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Exkursion zu den Eifelbibern

Am 16. April haben zehn Kölner NABU-Mitglieder die Rur-Eifel und ihre Biber besucht. Die Exkursion startete im Nationalpark -Tor Nideggen. In einem schönen Buntsandstein-Gebäude haben wir umfangreiche Informationen zum Nationalpark Eifel erhalten. Anschließend sind wir um die Felsformation gewandert, auf der auch die Burg Nideggen erbaut ist. Die Felsen dienen Bergsteigern als Übungsreviere, bei der Wanderung erreicht man mehrere Aussichtspunkte mit Blicken über das Rurtal.
Nach der Mittagspause in der Altstadt von Nideggen startete die mit der Biologischen Station Düren geplante Biberexkursion. Die Station ist im alten Bahnhof von Nideggen unmittelbar an der Rur untergebracht. Zum Kennenlernen der Flora und Fauna in der Rureifel ist in der Biostation eine Ausstellung aufgebaut, in der insbesondere die Biotope Buntsandsteinfelsen und Bachläufe behandelt werden. Durch die  Ausstellung wurden wir von Frau Coenen geführt, die mit uns dann auch in den nahe gelegenen Hürtgenwald gefahren ist.
Im Hürtgenwald befindet sich die Wehebachtalsperre, in die diverse kleine Bäche münden. In diesen Bachtälern befinden sich Biberreviere, die besetzt sind von  den Nachkommen der im Jahr 1981 aus Polen eingeführten wenigen Bibern. Insgesamt leben jetzt etwa 350 Biber in der Nordeifel.
Beeindruckend ist, wie durch die Biber die Flusstäler umgestaltet werden. Ohne die Dämme und Burgen der Biber sowie den aufgestauten kleine Seen sind die engen Bachtäler dicht mit hohen Bäumen bewachsen, es gibt kein Unterholz, keine  sonnigen Hänge und auch das Wasser kann in den kleinen, schnell fließenden Bächen keine vielfältigen Lebensräume bilden. Dagegen sind die vom Biber geschaffenen baumfreien Flächen sowie die kleinen Stauseen mit reichem Pflanzenbewuchs Biotope mit jetzt neu hinzugekommenen Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere Amphibien, Reptilien und Libellen finden ideale Lebensräume, in denen auch sehr selten gewordenen Arten anzutreffen sind.
Die Umgestaltung der Landschaft durch die Biber verursacht regelmäßig Konflikte mit den Land- und Forstwirten. Dem wird mit einem leistungsfähigen Bibermanagement Rechnung getragen; die Biostation Düren ist ein wesentlicher Partner dieses Systems. Wenn durch Biber verursachte Schäden auftreten, sind in der Regel Maßnahmen möglich, die die Biberaktivitäten so lenken können, das der Biber in seinem Lebensraum bleiben kann und der Schaden behoben wird.
Insgesamt haben wir einen guten Überblick über ein gelungenes, sehr anspruchsvolles Wiederansiedlungsprojekt bekommen, das ganz wesentlich durch den engagierten Einsatz von haupt- und ehrenamtlich tätigen Naturfreunden ermöglicht wurde. 

Text: Horst Bertram

Bilder: Wolfgang Kayser


Der ornithologische Osterspaziergang

Der ornithologische Spaziergang durch den Thurner Wald und am Mühlbach entlang wurde sehr gut angenommen, und das Wetter machte auch mit - erst nach dem 2,5-stündigen Spaziergang fing es an zu regnen.
Michael Häser erläuterte ausführlich, welche Vogelarten gesehen oder auch nur gehört wurden, und welche Bedingungen die Vögel jeweils bevorzugen. Die größte Überraschung und der Clou war der Ruf eines Kolkraben - das unverkennbar tiefe Rufen dieses seltenen Vogels hörten viele zum ersten Mal. Einige Tage vorher hatte Michael Häser ihn auch fliegen sehen. Aber auch der Flug eines Rotmilan über dem Gebiet ist eher selten in dieser Gegend. Insgesamt konnten 25 Vogelarten gesehen und gehört werden.
Dass solch eine Wanderung auch für Familien mit kleinen Kindern interessant sein kann, erlebten zwei Familien. Der NABU Stadtverband Köln hatte gut für die Veranstaltung geworben und zahlreiche Teilnehmer waren zum ersten Mal dabei. Am Ende berichtete der Vorsitzende des NABU Köln, Horst Bertram, noch über die weiteren Aktivitäten und lud ein zum Mitmachen.

Text und Bilder: Christina Wohlfahrt


Gänse- und Biberexkursion

Gänse und Biber am Rhein

Am 30. Januar fand unsere erste Veranstaltung statt, eine Exkursion zur Naturschutzstation Niederrhein in Kranenburg.

Wir hatten uns auf außergewöhnliche Tiererlebnisse gefreut, und trotz strömendem Regen wurden unsere Erwartungen völlig erfüllt.

Mit zwei humorvollen und sachkundigen Führern startete eine 2,5 stündige Gänse-Safari zu den arktischen Wildgänsen, die wir aus dem Bus in kurzer Entfernung beobachten konnten. Um die zahlreichen Gänse  (zur Zeit sind über 160.000 Gänse in der Region) nicht zu stören und zum Auffliegen zu veranlassen, darf der Bus nicht verlassen werden.  Den größten Anteil unter den Wintergästen stellen die Blässgänse, die ihr Brutgebiet im 6000km entfernten Nordsibirien haben.

Nach dem Mittagessen fuhren wir zur Millinger Waard, einem niederländischem Naturschutzgebiet. Mit einem Naturführer wanderten wir 2,5 Stunden durch Auenwälder und Ruderalflächen zu einer beeindruckenden Biberburg. In der Millinger Waard wurden vor einigen Jahren Biber von der Elbe angesiedelt, die inzwischen zu einem Biberbestand von mehreren Biberfamilien geführt haben. Die Biberburg befindet sich an einem Seeufer; zahlreiche Spuren der nächtlichen Biberaktivitäten (Laufpfade, gefällte Bäume, geschälte Stämme, zu einer Burg aufgeschichtete Zweige, Futtervorräte im Wasser, Rutschbahnen vom Uferrand ins Wasser) vermittelten einen guten Eindruck vom Zusammenleben einer Biberfamilie.

Leider sind frei lebende Biber sehr selten zu beobachten. Auch nachts ziehen sich Biber sofort in ihre Burg zurück, wenn sie eine Störung wahrnehmen.

Bei der Wanderung in der Millinger Waard trifft man auf Galloway-Rinder und Konik-Pferde, die zur Offenhaltung von Freiflächen dort eingesetzt werden.

Wer Interesse an weiteren Biber-Erlebnissen hat, ist eingeladen, an unserer Exkursion zu den Eifel-Bibern am 16. April teilzunehmen.

Text: Horst Bertram

Mitgliederversammlung am 4. März 2016

Zur Mitgliederversammlung konnten wir uns in diesem Jahr nicht wie gewohnt in Finkens Garten treffen, dort wird gerade der Versammlungsraum renoviert. Einen schönen Ersatzraum konnten wir beim Kinderschutzbund an der Bonner Straße finden.
In diesem Jahr standen keine umfangreichen Neuwahlen auf der Tagesordnung, so dass wir unsere Naturschutzaufgaben ausführlich behandeln konnten.
Zum Beginn hörten wir einen Vortrag  von Volker Unterladstetter zum Stadtwiesen-Projekt. Bei der Umwandlung einer Rasenfläche im Inneren Grüngürtel in eine Blühwiese sind unsere Arbeitskreise Park und Friedhof sowie Botanik als Partner des Grünflächenamtes beteiligt. Wenn später im Jahr Pflegemaßnahmen erforderlich sind, können viele Aktive mitarbeiten.
Über die Vorstandsarbeiten berichtete Claudia Trunk. Wichtige Meilensteine waren die Verlegung der Geschäftsstelle von Bocklemünd in die Alteburger Str. 60 sowie die Anstellung von Birgit Röttering als Geschäftsstellenleiterin. Erfreulich ist auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen, wir haben jetzt ca. 3.000 Mitglieder.
Die Sprecher der Arbeitskreise stellten ihre aktuellen Projekte vor; alle Arbeitskreise können weitere Aktive aufnehmen und auch Personen ohne besondere Vorkenntnisse werden schnell in die Naturschutzarbeiten integriert. Dann wurde Martin Verfürth vorgestellt, der als Beirat des Vorstandes die Kinder- und Jugendarbeit unseres Stadtverbandes weiter entwickeln wird.
Jakob Risch ist im Vorstand als Referent für Politik und Verwaltung tätig; er berichtete über unsere Beteiligung als anerkannter Naturschutzverein bei Maßnahmen, bei denen das Landschaftsschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz beachtet werden müssen.
Unser Schatzmeister Axel Goldmann stellte den Kassenbericht und die Finanzplanung 2016 vor. Mit der Wahl der Kassenprüfer und der Delegierten für die Landesvertreterkonferenz wurden die vorgesehenen Tagesordnungspunkte abgeschlossen.
Das Protokoll der Mitgliederversammlung kann in der Geschäftsstelle eingesehen werden.
Nach der Versammlung wurde, versorgt mit Laugenbrezeln und Getränken, noch interessiert und engagiert weiter diskutiert.

Horst Bertram


Stadtnatur

Am Samstag den 19.09.2015 fand in der Geschäftsstelle des NABU NRW die Tagung „Stadtnatur als vernetzte Vielfalt von Lebensräumen statt.

Dr. Anke Valentin (Vorsitzende der NABU Stiftung; Wissenschaftsladen Bonn e.V.) und Jürgen Wissmann (NABU Bonn; NABU Naturschule Kottenforst) organisierten und moderierten die Veranstaltung, die ca. 50 an Stadtnatur Interessierte aus verschiedenen Bereichen (NGO, Naturschützer, Stadtverwaltung, Landschaftswarte) zusammenbrachte.

Begleitende Infostände waren der Naturgarten e.V., das Projekt: „Natur in Graue Zonen“, sowie der Outdoor-Unterricht an der NABU-Naturschule Kottenforst.

Josef Tumbrinck (NABU Landesvorsitzender) eröffnete mit einem Statement und betonte die

Bedeutung des Themas. Man müsse die Menschen für die Stadtnatur begeistern, da NRW zu einem Viertel versiegelt sei. Die Stadtnatur hielte daher ein hohes Potential zur Bildung von Nischen für die Biodiversität vor. Als Beispiel nannte Tumbrinck „Innovation City“, eine Quartiersentwicklung im Ruhrgebiet, die die Planung von Grün in den neuen Quartieren berücksichtigt.

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Tag der offenen Tür in Finkens Garten

Schlechtes Wetter gibt es nicht … nach diesem Motto haben zahlreiche Eltern mit ihren Kindern die Chance genutzt, am 16.8. vielfältige Angebote in Finkens Garten trotz Dauerregens wahrzunehmen. Beim NABU-Stand gab es großes Interesse an den Fledermaus-Informationen (siehe Batnight mit Fledermausführung am 29.8., 18-21.30 Uhr am Konrad-Adenauer-Weiher) und an der Rückkehr der Wölfe. Aber auch die Nistkästen für Gartenvögel, der Habicht als Jahresvogel und vor allem die Spatzen-Projekte mit Fotowettbewerb und Ausstellung fanden reges Interesse bei jung und alt. Begeistert wurde der Zettel der Natur-Rallye ausgefüllt – dabei konnte man auch etwas gewinnen.

Text: C.Wohlfahrt, Bild: Franz Lindinger


Vogelwelt im Worringer Bruch

Nur der Pirol versteckte sich

Pirol (Oriolus oriolus)
Pirol (Oriolus oriolus)

Obwohl der Leiter der Vogelwanderung, Michael Häser, den Pirol noch am frühen Morgen gehört hatte, wollte er sich bei der interessanten Führung am 17. Mai im Worringer Bruch nicht zeigen oder hören lassen. Trotzdem erlebten die rund 20 Teilnehmenden bei guter Witterung eine große Vielfalt an Vögeln.
Durch den erfahrenen Leiter erfuhren die Teilnehmenden noch viel mehr vom Worringer Bruch und seinem Habitat. Außer den gesichteten oder gehörten Vögeln wurden die Unterschiede zwischen den Zwillings-Arten wie Garten- und Waldbaumläufer, Baum- und Wiesenpieper oder Sumpfrohrsänger und Teichrohrsänger erläutert. Es ist immer wieder lohnend, solch eine Führung mitzumachen, auch wenn es schwierig ist, den Gesang der Vögel kennen zu lernen und zuzuordnen. Schritt für Schritt kann man sein Repertoire erweitern.

Liste der beobachteten Vögel:

Nilgänse, Höckerschwäne, Graugans, Kanadagänse mit Jungen, Blesshühner mit Jungen

Teichhühner, Zwergtaucher, Graureiher, Stare mit Jungen beim Füttern, Dorngrasmücken mit Jungen, Mönchsgrasmücken, Kohlmeisen, Zaunkönige, Zilpzalp, Feldlerchen, Blaumeisen, Mäusebussarde, Buchfinken, Kuckuck, Amseln und Schwanzmeisen.


Unsere Führungen im April und Mai 2015

Die Veranstaltungen des NABU Köln bilden das Grundgerüst unserer jährlichen Aktivitäten.
Die Arbeitskreise informieren in diesen Veranstaltungen über ihre Tätigkeiten und geben ihr Wissen über ihre Arbeitsgebiete an interessierte Besucher weiter. Außerdem werden viele Veranstaltungen mit Partnerverbänden und fachkundigen Personen als Führer durchgeführt. Damir erreichen wir, dass ein größerer Personenkreis auf unsere Veranstaltungen hingewiesen wird und wir können Veranstaltungen anbieten, die wir allein nicht durchführen könnten.
Der gedruckte Veranstaltungskalender konnte leider erst Anfang Mai verschickt werden. Die aufwendige Abstimmung aller Termine konnte nicht frühzeitiger abgeschlossen werden, der nächste Veranstaltungskalender soll wieder zum Jahresbeginn vorliegen.
Mit den Veranstaltungen seit April 2015 wurde bereits ein vielseitiges, interessantes und unterhaltsames Programm durchgeführt.
Am 4. April hat der Garten- und Landschaftsarchitekt Burkard Fielitz gemeinsam mit dem NABU Köln zu einer botanischen Exkursion in den Thielenbruch eingeladen. Neben Teilnehmern mit guten botanischen Kenntnissen, die mit Herrn Fielitz im Detail über seltene Frühlingsblüher sprechen konnten, haben andere Teilnehmer interessiert die Informationen zur Geologie der Mittelterrassen und die Erklärungen über die unterschiedlichen kleinflächigen Lebensräume der Pflanzen verfolgt. Es gibt keinen besseren Weg, mehr über Pflanzen und ihre Biotope kennenzulernen, als sich einer Exkursion mit Herrn Fielitz anzuschließen.
Am 18.April hatten die NABU-Verbände Rhein-Sieg und Köln zu einer Wanderung in die Aggerauen eingeladen, geführt wurde die Gruppe von Albrecht Priebe. Die Wanderstrecke ist recht lang, bei flottem Tempo brauchte man drei Stunden. Der Weg führte durch unterschiedliche Waldformationen, besonders beeindruckend waren die großflächigen, mit satt-grünen, dichten Frühlingsblühern bedeckten Auenwälder mit den noch unbelaubten Bäumen. Die Wanderung führt auch durch ornithologisch interessante Biotope, allerdings waren wie üblich beim Auftauchen von Wandergruppen die Vögel rechtzeitig im dichten Gebüsch verschwunden. Die Wanderung leidet neben dem Flugzeuglärm auch noch unter dem Verkehrslärm der Autobahn, keine leichte Aufgabe für den Exkursionsleiter, sich verständlich zu machen; daher ein besonderer Dank an Albrecht Priebe.
Am 1.Mai werden traditionell in den vier Portalen zur Wahner Heide große Feste gefeiert. Der NABU Köln hat in der Burg Wissem gemeinsam mit dem NABU Rhein-Sieg die Blume des Jahres (Gemeiner Teufelsabbiss) und den Baum des Jahres (Feldahorn) vorgestellt. In Gut Leidenhausen war der NABU Köln mit einem Stand unseres AK Ornithologie vertreten. Im Mittelpunkt stand die Vorstellung des Vogels des Jahres (Habicht), über den auch noch in einem Vortrag ausführlich informiert wurde. Besonderes Interesse fand zudem eine Ausstellung zum Thema „Die Rückkehr des Wolfes“, für die der NABU-Seminarraum genutzt wurde.
Die Portalfeste werden, insbesondere bei so schönem Wetter wie an diesem 1.Mai, von sehr vielen Menschen besucht. Es fällt auf, dass die verschiedenen teilnehmenden Organisationen (NABU, Imker, Jäger, Radfahrclub, Forstverwaltung, Bundeswehr ….) ihren Stand isoliert betreiben und die Veranstaltung keine gemeinsame Klammer hat. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob die Besucher bei ihrem Feiertagsausflug zukünftig näher mit einem Naturschutzthema bekannt gemacht werden können.

Radwanderung im Königsforst
Radwanderung im Königsforst

Am 9. Mai hatten der Landesbetrieb Wald und Holz NRW und der NABU Köln zu einer Fahrradwanderung im Königsforst eingeladen, geführt wurde die Tour vom Forstoberinspektor Cohnen. Diese Fahrradtour war höchst informativ und bereitete, insbesondere auch bei bestem Wetter, allen Teilnehmern viel Vergnügen.
Im Königsforst sind bei den Forst- und Naturschutzmaßnahmen die Anforderungen aus den Vogelschutzgebiets- und Naturschutzgebietsvorschriften sowie der FFH-Verordnung zu beachten. Das bedeutet, dass nachweislich eine stetige Verbesserung des Erhaltungszustandes der Biotope erfolgen muss. Am Beispiel des Giesbaches und des Selbaches wurden Naturschutzmaßnahmen vorgestellt.
Besondere Probleme bereiten der Forstverwaltung das uneinsichtige Verhalten vieler Waldbesucher, die dem Naturschutz keine Beachtung schenken. Es wird daher versucht, Besucher so zu lenken, dass besonders sensible Bereiche des Königsforstes vom Wegenetz abgetrennt werden. Im Königsforst wird auch noch Forstwirtschaft betrieben, mit dem Erlös aus dem hochwertigen Holz können Naturschutzmaßnahmen gefördert werden.
Zusammenfassend möchte ich feststellen, dass alle Veranstaltungen interessierte und engagierte Besucher hatten, die Führungen waren gut vorbereitet und sehr informativ. Es lohnt sich, an den Veranstaltungen teilzunehmen und dafür zu werben. Das Engagement für den Naturschutz wird bei den Teilnehmern gestärkt, ihr naturkundliches Wissen wird erweitert und manchmal entsteht daraus auch ein aktives Mitarbeiten in Naturschutzorganisationen.  Schließlich zeigt sich der NABU mit diesen Veranstaltungen auch als tatkräftiger Naturschutzverband.

Text u. Bild Horst Bertram


"Als welkten in den Himmeln ferne Gärten"

Herbstliche Jahresabschlusswanderung rund ums alte Forsthaus Telegraph

© Jörg Pape
© Jörg Pape

 

Hannegret Krion, Vorsitzende des NABU Rhein-Sieg, begrüßte zum "Waldspaziergang" viele alte Bekannte dieser traditionellen Veranstaltung.

 

Auf schmalen Pfaden gings zum Ravensberg mit seinen beeindruckenden Decksanddünen und unterschiedlichen Waldgesellschaften. Alte Kiefernwälder mit reichem Unterwuchs von Eichen, Hainbuchen und Buchen. Einschichtige Roteichenforste ohne Kraut-und Strauchflora, deren Entwicklung eine naturschutzfachliche Herausforderung ist. Junge Eichen-Buchenwälder deren zielgerechte Entwicklung wichtiger Management- Maßnahmen bedarf:

 

Die Diskussion über den Schutz natürlicher Prozesse im Wald - Natur Natur sein lassen - oder die zielgerichtete Entwicklung von Wäldern, die seit über 1000 Jahren vom Menschen geprägt sind, war intensiv und vielschichtig.

Die wunderschöne Herbststimmung für alle Sinne - Geruch des beginnenden Vermoderns der Blätter am Boden, noch immer vorhandene Farbenvielfalt von Grün über Gelb bis Braun, Rauschen des Windes in den letzten am Baum verbliebenden Blättern - ließen auch unterschiedliche Meinungen gelassen bleiben.

Auch ein Blick in den Waldboden - sandige Braunerden auf den Höhen des Ravensberges und typische Heidepodsole am Hangfuß unter der offenen Heide - ließen Zusammenhänge der Waldentwicklung einfachst darstellen.

Von den "Höhen" des Telegraphenberges war der weite Blick in die offene Heidelandschaft - umgeben von autochthonen Traubeneichenwäldern (die Traubeneiche ist der Baum des Jahres 2014) - ein vorläufiger Abschluss.

Im "Heidekönig" am alten Forsthaus Telegraph schließlich genoss man das Miteinander der Wanderer - jeder so, wie er es am besten fand. Das bleibt auch die Erkenntnis dieses erfrischenden Spazierganges!


Nachlese zu "In die Farne schweifen"

Königsfarn    © Jörg Pape
Königsfarn © Jörg Pape

Die gemeinsame Wanderung "In die Farne schweifen" am 26. Juli mit NABU Rhein-Sieg und Köln zum Katzbachwald findet eine überraschende Nachlese. Bei der überaus vielseitigen Information und dem Auffinden von Wurmfarn, Frauenfarn, Dornfarn, Rippenfarn, Eichenfarn und Königsfarn informierten Dr. Albrecht Priebe und Dr. Wolf Lopata die morphologischen Besonderheiten der Farne und die Stellung dieses ehedem mächtigen Pflanzengeschlechts in der Entwicklung der Pflanzengesellschaften.

Dr. Wolf Lopata ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Unteren Landschaftsbehörde im Rhein-Sieg-Kreis überließ uns ein aussagekräftiges Photo, das selten gelingt.

Dazu bemerkt er:

In Ergänzung zur Farnwanderung ein Bild zur Farnentwicklung mit Markierung. Das Bild entstand an einem Ort, an dem die Entwicklung von Farnen aus Sporen besonders begünstigt ist: Offener feuchter Boden in Nähe zu Altfarnen. Die Sporen keimen zu einem Vorkeim (Prothallium), auf dem dann nach Vereinigung der haploiden Geschlechtszellen zu einer diploiden Zelle diese den eigentlichen Farn bildet. Der haploide (nur 1 Chromosomensatz) Vorkeim sieht aus wie ein Lebermoos und liegt dem Boden mehr oder weniger dicht an. Der keimende Farn wächst dann nach oben. Das kann man gut im Zentrum des Bildes erkennen. Beim genaueren Hinsehen sieht man weitere Vorkeime mit Jungfarnen. Ich habe das Bild gemacht, weil man solche Vorkeime mit kleinsten Jungfarnen selten sieht. Herr Pape hatte ja die Entwicklung der Farne bei der Exkursion beschrieben.

Zum Vergrößern aufs Bild klicken!

Farnentwicklung  © Dr. W. Lopata
Farnentwicklung © Dr. W. Lopata
Dr. Lopata mit Teilnehmern der Exkursion   © Jörg Pape
Dr. Lopata mit Teilnehmern der Exkursion © Jörg Pape

Herbst in den Buchenwäldern am Rande des Bergischen Landes

Bei strahlendem Herbstwetter konnten Hannegret Krion, Vors. NABU Rhein-Sieg und Wolfgang Schröder, 2. Vorsitzender NABU Köln zusammen mit Klaus Oehlmann, zuständiger Revierleiter von Bundesforst und fachlicher Vertreter der DBU eine stattliche Zahl von Herbstwanderern auf dem Schauenberg begrüßen. Darunter zahlreiche bekannte Gesichter, die sich an die schöne Vorjahreswanderung zum gleichen Thema erinnern konnten.

Die Wanderung führte über die Flur mit dem schönen Namen "Auf dem Pastoratsbusch" hinauf zu den Höhen des Krühmerichs mit seinen ausgedehnten Uraltwäldern der Waldgesellschaft "Hainsimsen-Buchenwald".

Während der Wanderung wurde intensiv die derzeitige fachliche Vorgabe der DBU mit vollständigem Schutz aller natürlichen Prozesse diskutiert. Prozessschutz ist ein Weg zum Erhalt des Naturerbes und der Biodiversität - aber auch Risiken sollten nicht ungesehen bleiben.

Regelmäßig ist in dieser Waldgesellschaft als FFH-Lebensraum auch die Traubeneiche - Baum des Jahres 2014 – beteiligt, die ohne Pflege und Förderung ihren Anteil wird kaum erhalten können.

Wichtig wird auf Dauer sein, die an die natürliche Zerfallsphase des Waldes - sie ist in Wirtschaftswäldern unterrepräsentiert - gebundenen Lebensräume von Tieren, Pilzen und Pflanzen zu sichern. Eine nachhaltige natürliche Waldbewirtschaftung, ggfs mit vollständigem oder teilweisen Nutzungsverzicht muss dieses leisten können.

Emotionnal ist "Natur Natur sein lassen" ein wichtiges Signal insbesondere für Menschen in Ballungsräumen, die sich häufig die "unberührte Natur" wünschen und deshalb auch als Lernprozess wichtig - der Weg muss aber die Biodiversität auch auf Dauer sichern!

Lange saß man danach im Sonnenlicht auf dem Schauenberg bei Frischling aus dem Backofen und natürlich einem guten Wein.

Alle waren sich einig, dass diese beschauliche Herbstwanderung im Programm der NABU-Verbände bleiben muss.

 



Wandertag der Asselbachschule in der Wahner Heide

 

Mehr zu dieser Veranstaltung auf der Seite Projekte / Umweltbildung


Exkursion: Lebensraum Boden

Vom Telegraphenberg aus mit weitem Blick in die gesamte Heide wurde den Teilnehmern eine landschaftsökologische und bodenkundliche Übersicht gegeben.

Weit im Norden die ausgedehnte Mittelterasse mit tiefgründigen Braunerden, Braunerdepseudogleyen und podsoligen Braunerden, auf denen sommerwarme

Traubeneichen-Buchenwälder wachsen.

Im Osten als "Vorposten" zum Bergischen Land der devonische Gebirgssockel mit

skelettreichen Braunerden, auf denen Hainsimsen-Buchenwälder als FFH-Lebensraum

zu finden sind. Auch hier ist die Traubeneiche immer im Waldbild zu finden.

Steil fallen die Berge herab zu den Auen von Agger und Sülz mit Auegleyen und

prächtig ausgebildeten Waldgesellschaften der Weichholzaue, der Hartholzaue mit

Eschen und Flatterulmen und flußbegleitenden Stiel-Eichen-Hainbuchenwäldern.

Im Süden schließlich die tertiäre Kuppenlandschaft um den Fliegenberg, Ravensberg und Telegraphenberg.

Auf den kiesigen Braunerdepseudogleyen finden wir beeindruckende autochthone Traubeneichenwälder.

Am Fuß des Ravensberges mit Übergang in die rheinwärts geöffnete Zentralwanne der Wahnerheide konnte den Teilnemern der typishe Heideboden, ein Podsal, vorgestellt werden.

Botanische Besonderheiten finden sich auf den offenen Binnendünen des Sallbachhügels, während in den angrenzenden Senken Anmoorgleye mit Birkenbrüchern überleiten zu den offenen Übergangsmooren.

Überrascht waren alle Teilnehmer von der standörtlichen Vielfalt der Wahnerheide und den daran gebundenen Pflanzengesellschaften.

Hier ein paar Bilder von der Exkursion:


18. Europäische Fledermausnacht am Adenauer Weiher

 

Trotz unbeständigem Wetter hatten sich ca. 30 Fledermausinteressierte zur Abendexkursion am Adenauer Weiher versammelt – darunter viele Kinder.

Gerd Joeken und Susanne Roer vom Arbeitskreis Fledermausschutz leiteten die Exkursion.

So erfuhren wir u.a. welche Fledermäuse am Adenauer Weiher heimisch sind (Großer Abendsegler,  Zwergfledermaus und Wasserfledermaus). Wir bekamen interessante Informationen über die Verhaltensweisen der verschiedenen Arten, ihre Lebensweise, Fortpflanzung, Wochenstubenquartiere und vieles mehr. Einige Fledermäuse konnten wir im Flug beobachten und ihre Rufe mit dem Fledermausdetektor hören.

Susanne Roer, die schon seit Jahren eine Fledermaus-Auffangstation betreut, hatte eine lebende Fledermaus mitgebracht, was nicht nur für die Kinder das Highlight des Abends war.

Leider begann es im Laufe des Abends heftig zu regnen, so dass nur noch wenige Fledermäuse zu sehen waren.

Wer noch Fragen zu diesen interessanten Fledertieren hat, kann auf der Hompage des NABU Köln alle Antworten finden in dem Flyer zum herunterladen: "Kölsche Kobolde"

 


Wahner Heide: 197 Jahre militärische Nutzung

 © Jörg Pape
© Jörg Pape

 

Dass die Wahner Heide ein Naturschutzgebiet ist, wissen viele. Doch nur wenige Ecken bekommt man bei Spaziergängen zu Gesicht. Am 21. August wurde von Forstdirektor a. D. Jörg Pape, ehemaliger Leiter des Bundesforstamtes Wahner Heide und Vorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Köln, eine Führung zu exponierten Naturschutzprojekten innerhalb des Militärischen Sicherheitsbereiches des Standortübungsplatzes angeboten....

 

Hier gehts zum vollständigen Beitrag auf der Homepage der Luftwaffe


Einwanderer in Flora und Fauna

Exkursion Neobiota

Riesenbärenklau
Riesenbärenklau © Jörg Pape

Mit einer kleinen Exkursionsgruppe widmeten sich NABU Köln und Rhein-Sieg den Einwanderen aus Flora und Fauna in der Wahnerheide.

Am Leyenweiher mit zu beobachtenden Rotwangenschildkröten erläuterte Falko Huckenbeck die Probleme mit den beiden Gänsearten Kanadagans und Nilgans - beobachten konnten wir sie erst später auf dem Rasen des Stadions! - insbesondere mit den Auswirkungen dieser stark territorial geprägten Arten auf die heimische Wasservogelwelt. Im aquatischen Bereich verursacht der dort eingewanderte Sonnenbarsch eine für heimische Arten erkennbare Faunenveränderung (Verlust der Eisvogelnahrung!).

Am Wegesrand fanden wir die drei Springkräuter, von denen das einzige heimische Echte Springkraut deutlich unter Konkurrenzdruck steht.

Bei den Waldbäumen ist als invasive Art die Spätblühende Traubenkirsche, deren Bekämpfung große Probleme bereitet, zur Zeit neben der Robinie mit ihrer einhergehenden Veränderung des Bodenchemismus auf Magerrasenstandorten eine bedeutende Gefahr für die heimischen Pflanzengesellschaften.

Erschrocken waren alle Exkursionsteilnehmer von der Entwicklung des Riesenbärenklaus in der Aggeraue. Nach viel zu früher Einstellung der Bekämpfungsmaßnahmen hat sich die auch für Menschen gefährliche Pflanze wieder erheblich ausgebreitet. Die Samen - bis zu 100000 bei einer einzigen Pflanze! - bleiben bis zu 10 Jahren keimfähig.

Ein Paradebeispiel dafür, dass Naturschutz einen langen Atem benötigt! Diskutiert werden muss, dass die Ausbreitung auch durch die naturschutzfachlich bedingten Bewirtschaftungsrücknahmen entlang der Gewässer neue Entwicklungschancen bekommt.

Mit der kleinen Exkursionsgruppe konnte eine tiefgehende Diskussion über die Bedeutung der sog. Neobiota in der heimischen Flora und Fauna erfolgen.

JP


Artenvielfalt hinter Sicherheitszäunen

Ein Highlight unserer naturkundlichen Exkursionen sind jedes Jahr die Führungen auf dem Flughafengelände - sorgfältig vorbereitet mit der Abteilung Umwelt des Flughafens Köln-Bonn.

Diesmal allerdings gehörte Pfadfindermentalität dazu, um den vereinbarten Treffpunkt zu erreichen, da wegen eines "Großevents" auf dem Gelände der übliche und vereinbarte Zugang erschwert war - dies wird einige angemeldete Teilnehmer abgeschreckt haben!

Um so intensiver und wie immer beeindruckender war die Exkursion auf den immerhin 500ha großen Offenlandflächen des Flughafens. Achim Hopp, Abteilungsleiter Umwelt auf dem Flughafen und Dirk Ferber, wissenschaftlicher Koordinator der naturschutzfachlichen Maßnahmen auf dem Flughafen und in der Wahner Heide auf den dem Flughafen als Ausgleichsflächen zur Verfügung stehenden Bereichen, informierten lebendig über die Erfolge der Offenlandpflege.

Unter den überall jubilierenden Feldlerchen - über 150 Brutpaare dieser in der freien Landschaft immer stärker gefährdeten Art sind auf dem Gelände nachgewiesen - konnte die Gruppe die erstaunliche Artenvielfalt auf Ruderalflächen, Besenheiden, Feuchtheiden und Übergangsmooren bewundern. Mit der kleinen Gruppe konnten auch ausnahmsweise ohne Störungen "Nahkontakte" zu den vielen Rote-Liste-Arten erlaubt werden. Sonnentau, Knabenkräuter, aber auch die in der Wahnerheide beinahe verschwundene Astlose Graslilie konnten aus der Nähe bewundert werden.

Der Duft des Sandthymians begleitete uns überall, ein wenig konnte man das sonst übliche Konzert der Sandgrillen vermissen, dafür fehlte es doch etwas an Wärme. Beeindruckt von der Größe der Offenlandbiotope und der Ungestörtheit dieser besonderen Refugialräume aus zweiter Hand hinter dem Zaun waren sich alle einig: Der Flughafen mitten in der Wahnerheide leistet mit seinem Geländemanagement einen unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt des Gesamtgebietes.

Vors. Jörg Pape dankte den Mitarbeitern des Flughafens und besonders Dirk Ferber für ihre lebendigen Informationen und wies erfreut auf die Spätsommerexkursion zur Heideblüte hin.

Bilder von der Flughafenführung:


Vogelstimmenwanderung in Finkens Garten

Distelfink   ©  A.M. Kölbach
Distelfink © A.M. Kölbach

Trotz früher Morgenstunde und regnerischen Wetters hatte sich eine beträchtliche Zahl interessierter Vogelstimmenwanderer beinah jeglichen Alters um sechs Uhr in Finkens Garten - Sitz auch der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln - getroffen.

Achim Kemper, der dort seit Jahren die Brutvogelbestände kartiert und beobachtet, war skeptisch: die Sangesfreude der Vögel war sehr gedämpft. Zunächst schien er Recht zu behalten, fast wollten wir den Begang abbrechen, dann wurde es aber in jeder Hinsicht besser und seine Zwiesprache mit den Sängern war erfolgreich.

Im Garten Singdrossel, Amsel, Buchfink - in Finkens Garten mussten die Finken ja schlagen - das kjü-kjü-kjü des Grünspechtes, Vogel des Jahres 2014, aber auch Ringeltaube und das scharfe Kix des schön zu sehenden Buntspechtes. In der angrenzenden mit viel Liebe und auch Naturnähe gestalteten Kleingartenanlage wurde es lebhafter, Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Mönchsgrasmücke, Schwanzmeise und farbenprächtig ein Distelfink.

Schließlich ging es herüber in den Forstbotanischen Garten mit Gartenbaumläufer und dem di-dididi des Wintergoldhähnchens im Riesenmammutbaumwald. Dann für alle lange und nah zu beobachten ein Dompfaffpärchen, von vielen so schön noch nicht gesehen, leise und diü rufend. Für Achim Kemper und seine Kunst, Vogelstimmen täuschend echt nachzuahmen, gab es viel Applaus. Gemeinsam vorgenommen haben wir uns, im nächsten Jahr die Auewälder des "Weisser Bogens" zu erkunden und alle haben schon jetzt ihr Kommen zugesagt.

Hier einige Bilder von der Veranstaltung:


Die Vogelwelt im Worringer Bruch

Sonntag, 19.05. 2014

Bei wunderschönem Sonnenschein und warmen Temperaturen startete die Gruppe von mehr als 20 Vogelinteressierten ins Naturschutzgebiet Worringer Bruch - geführt von Michael Häser vom AK Ornithologie.

Am Treffpunkt im Senfweg wurden wir mit einem fantastischen Vogelkonzert empfangen, welches uns auf der ganzen Wanderung mit wechselnder Besetzung begleitete. Auf den Wasserflächen rechts und links des Senfweges beobachteten wir zahlreiche Vögel: Nilgänse (darunter eine brütende), Enten, ein Blässhuhn mit 4 Jungen, futtersuchende Bachstelzen, eine Schar junger Stare ...

Weiter ging es dann am Waldrand den Bruchweg entlang, wo Feldlerchen hoch in der Luft ihr Lied sangen und ein Bussardpärchen in der Ferne am Himmel kreiste.

Auf dem grasbewachsenen Weg krochen mehrere Weinbergschnecken und ein Grasfrosch wurde auch entdeckt. Den ganzen Weg entlang begleitete uns immer wieder zu unserer Freude der Ruf des Kuckucks.

Vom Bruchweg aus bogen wir dann rechts in einen Waldweg ein, in der Hoffnung, dort den Pirol zu entdecken, dessen Gesang aber nur von drei Vogelstimmenexperten im lauten „Orchester“ auch gehört wurde.

Der Höhepunkt der Exkursion war jedoch die Beobachtung der Buntspechte, wie sie ihre aus der Bruthöhle schauenden Jungen fütterten.


Portalfest in Burg Wissem - Wahner Heide-Tag

NABU Köln und Rhein-Sieg öffneten beim Wahner Heide-Tag am 1.Mai im Burghof  
einen viel besuchten Informationsstand  mit Erläuterungen 

zur Blume des Jahres:    der  Schwanenblume (AK Botanik)
zum Vogel des Jahres:    dem Grünspecht  und
zum Baum des Jahres:   der  Traubeneiche

Am Stand konnten die Besucher erfahren, wie die heimischen Arten zu erkennen sind 
und welche Lebensräume sie besiedeln.
Grünspechtwand   © Jörg Pape
Grünspechtwand © Jörg Pape

Für die beiden Eichenarten Traubeneiche und Stieleiche konnten auch an Hand von kleinen Münzgeschenken die Charakteristika verdeutlicht werden. Dass die Eiche auf so vielen Münzen abgebildet ist, steht für ihre Beständigkeit. Ein besonderer Blickfang ist die "Eichenpflanzerin" auf der Fünfzig-Pfennig Münze, die bereits 1949 aufgelegt wurde!!
An Hand der gestielten Blätter ist auch hier zu erkennen, dass es sich um eine Traubeneiche handelt - das Pflanzen einer Eiche kann als Sinnbild für den Wiederaufbau nach dem Kriege gesehen werden.

Beim Spaziergang zu den Traubeneichenwäldern erläuterte Jörg Pape die ökologischen Besonderheiten von Stieleiche und Traubeneiche und und ihre Ansprüche an den Wuchsstandort.

Am Rand der Fliegenbergheide auf den typischen wärmegetönten Decksandböden wurden dann gemeinsam mit dem Vertreter des Bundesforstes, Klaus Oehlmann, zwei Traubeneichenheister gepflanzt - unter lebhafter Beteiligung aller Exkursionsteilnehmer. Mögen sie so gut anwachsen wie die beiden dort im Vorjahr gepflanzten Wildäpfel als Baum des Jahres 2013!


Bericht über die Mitgliederversammlung April 2014

Die ordnungsgemäß angesetzte Mitgliederversammlung in Finkens Garten am 26. April war leider erneut schwach besucht. Von nunmehr 2320 Mitgliedern war 1% (!!) anwesend.
Schön und entspannend war die vorherige Wanderung durch Finkens Garten mit zahlreichen Eindrücken. Besonderheit am Rande: der gerade in voller Blüte stehende "Taschentuchbaum" - auch Taubenbaum genannt. Der Name, des aus China stammenden Baumes, leitet sich ab von den großen,weißen Hochblättern, die wie Taschentücher oder von weitem gesehen wie ein Schwarm weißer Tauben in den Ästen aussieht.
Nach Erläuterungen des 2.Vorsitzenden des Landesverbandes, Heinz Kowalski, zu
Verbandsthemen wie Erneuerbare Energien, Windkraftanlagen über Wald, Novellen Landesnaturschutz- und Landesjagdgesetz berichtete Vorsitzender Jörg Pape über das Verbandsgeschehen des Jahres 2013 unter besonderer Schilderung der Arbeit der Naturschutzstation Leverkusen-Köln.

Zentraler Punkt der Verbandsarbeit 2014 ist die Mitgliedermotivierung zur Übernahme von Führungsverantwortung ab 2015, da dann der gesamte Vorstand nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Vorgestellt wurde an diesem Abend Frau Nadine Kretschmar, die vorher für den Landesverband tätig war und ab sofort als Mitarbeiterin für Mitgliederbetreuung, Mitgliederansprache und Koordination eingesetzt wird. Der Vorstand bittet alle Mitglieder, Frau Kretschmar bei Ihrer Arbeit zu unterstützen und uns zu helfen, die eingeleitete "Aktivierungsphase" mitgestaltend zu begleiten.

Nadine Kretschmar ist wie folgt zu erreichen: n.kretschmar@yahoo.de.
Gemeinsam freuen wir uns auf Ihre Rückmeldungen.

Für den Vorstand Jörg Pape