Brutvogelkartierung auf den Kölner Friedhöfen

Grauschnäpper auf dem Melaten-Friedhof
Grauschnäpper auf dem Melaten-Friedhof

9.3.2023

Gerade ältere Friedhöfe sind ein abwechslungsreicher Lebensraum mit großer Artenvielfalt und ein wichtiger Rückzugsort für viele Vogelarten. Mit alten Bäumen, Wiesenflächen, Hecken und Sträuchern sind sie nicht nur ein Ort der Trauer,  sondern besonders in Großstädten auch eine Oase der Ruhe für Menschen und ein Rückzugsraum für seltene Tiere und Pflanzen. 

 

Um herauszufinden, welche Vogelarten auf den Kölner Friedhöfen brüten, hat der NABU Köln ein Kartierungsprojekt gestartet. Jedes Jahr sind wir dazu in mindestens vier festgelegten Zeiträumen auf den Friedhöfen unterwegs. Im Rahmen dieser qualitativen Kartierung erfassen wir, welche Vögel während ihres Brutzeitraums zu sehen und zu hören sind. Dabei werden die Arten ermittelt, nicht die Anzahl der einzelnen Individuen oder Reviere. 

Die Ergebnisse des Projekts, dargestellt auf einer interaktiven Karte

Das Projekt

  • Projektzeitraum: fünf Jahre von 2021 bis 2025
  • Projektbeteiligte: rund 20 Kartiererinnen und Kartierer des NABU Köln
  • Projektumfang: 55 Friedhöfe auf dem Kölner Stadtgebiet – jeder soll im fünfjährigen Projektzeitraum mindestes in einem Jahr an mindestens vier Terminen begangen werden 

Zu den vier Terminen, die üblicherweise der Erfassung der Brutvogelarten zu Grunde gelegt werden, haben wir noch einen zusätzlichen Zeitraum im Februar hinzugenommen, um zu untersuchen, ob möglicherweise der Klimawandel dazu führt, dass bestimmte Arten früher mit der Balz oder dem Brutgeschäft beginnen.

 

Im Rahmen des Projekts erfassen wir auch sogenannte Durchzügler, also Vögel, die auf dem Weg vom und zum Winterquartier durchziehen sowie die Nahrungsgäste, die nicht auf einem der Friedhöfe brüten, sondern nur ihre Nahrung dort suchen. In die Ergebnisse auf der Karte gehen diese Sichtungen allerdings nicht mit ein, da diese nur die Brutvögel zeigt.

 

Geschützte Arten wie zum Beispiel die Greifvögel oder Eulen werden in der Karte ebenfalls nicht dargestellt, damit diese an ihren Brutplätzen nicht illegal verfolgt werden können. Im Wesentlichen betrifft das den Habicht, der leider aktuell in Köln einer zunehmend aggressiven Verfolgung ausgesetzt ist. In abgeschwächter Form gilt das aber auch für andere Greifvogelarten. Weitere Informationen darüber finden Sie beim Komitee gegen den Vogelmord oder Sie sehen sich den Vortrag zu dem Thema von Dr. Michael Lakermann auf dem YouTube Kanal des NABU Köln an.

 

Die Ergebnisse des Projekts kommen nicht zuletzt auch in der Zusammenarbeit mit der Friedhofsverwaltung oder der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) zum Tragen. Der NABU Köln arbeitet schon seit einigen Jahren im Rahmen von ökologischen Projekten auf den Friedhöfen mit der Stadt Köln zusammen.

 

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