Amphibien und Reptilien


 

Der Arbeitskreis Amphibien und Reptilie will die Kartierung der Amphibien- und Reptilienbestände in Köln vorkommenden Arten neu erfassen, um die noch vorhandenen Populationen zu dokumentieren und zu erhalten. Der Arbeitskreis besteht aus engagierten Herpethologen, Hobby-Biologen und interessierten Laien.

 


Autofahrer:innen aufgepasst: Amphibienwanderungen im Frühjahr

Foto: Hubertus Schwarzentraub
Foto: Hubertus Schwarzentraub

03.02.2023

Nach den ersten Frosttagen im neuen Jahr bei nächtlichen Temperaturen um die 5°C erwachen Amphibien aus ihrer Winterstarre und beginnen die Wanderung zu ihren Laichgewässern, um dort im Frühjahr ihre Eier abzulegen. Im Spätsommer und Herbst treten sie ihre Rückreise zum Land an, wo sie den Winter geschützt in Laub und Unterholz verbringen. Auf ihrer Reise müssen sie einige Hindernisse überwinden. Vor allem der Straßenverkehr wird jährlich tausenden Amphibien zum Verhängnis. Um den Schaden zu verringern baut der NABU deshalb im Februar zusammen mit ehrenamtlichen Helfer:innen an einigen bekannten Wanderstrecken in Köln sogenannte „Krötenzäune“. Dabei werden Planen aufgestellt, vor denen Eimer in den Boden gegraben werden. Die Amphibien, die die Straße überqueren wollen, hüpfen oder kriechen an der Plane entlang, bis sie in einen Eimer fallen. Die Eimer werden täglich kontrolliert und die darin vorhandenen Kröten, Frösche und Lurche sicher auf die andere Straßenseite getragen. Jedoch retten die Krötenzäune noch lange nicht alle Tiere.  Vor allem zu Wanderzeiten und in Wald- und Feuchtgebieten sollten Autofahrer:innen deshalb besonders aufmerksam fahren, um unsere Amphibien zu schützen. Sie wollen den NABU Köln beim Krötenzaunbau unterstützen? Melden Sie sich gerne unter gs(at)nabu-koeln.de.


Amphibienrettung am Höhenfelder See 2019

Am Höhenfelder See verlaufen an zwei Seiten stark befahrene Bundesstraßen, die von  Amphibien überquert werden müssen, wenn sie nachts zum Ablaichen aus den angrenzenden Waldgebieten zum See wandern.
Am Höhenfelder See kann die Amphibienwanderung nur mit arbeitsaufwändigen Krötenschutzzäunen geschützt werden.

Der NABU und der BUND haben auch in diesem Jahr gemeinsam diese Zäune aufgebaut und in fünf Wochen 2.079 in Sammeleimern gefundene Amphibien über die Straßen zum Laichgewässer gebracht.

Bei den Amphibien handelt es sich überwiegend um Erdkröten. Zahlenmäßig folgen dann Grasfrösche sowie wenige Grünfrösche und Molche.
Im sehr warmen Februar wurden frühzeitig einzelne wandernde Amphibien beobachtet. Der folgende kühle und trockene März hat dann zu einer länger andauernden Wanderzeit geführt, in der aber nur in acht Nächten größere Tierzahlen wanderten. In diesen Nächte hatte es geregnet und die Temperatur lag über 10°C.


Amphibienschutz und Krötenwanderung 2018

Wie im Vorjahr haben auch in diesem Jahr der NABU Köln und der BUND Köln gemeinsam einen Amphibienschutzzaun in Köln-Höhenhaus aufgebaut. Mit einem Schutzzaun werden die wandernden Amphibien davor bewahrt, beim Überqueren von Straßen, die ihre Winterquartiere von den Laichgewässern trennen, von PKWs und Lastwagen überfahren zu werden. Die Amphibien werden zu eingegrabenen Sammeleimern gelenkt und regelmäßig jeden Morgen über die Straßen getragen.

Ende Januar hatten wir mehrere Tage lang ungewöhnlich hohe Temperaturen, so dass Grasfrösche, Erdkröten und Molche ihre Winterruhe beendeten und die Wanderung zu den Laichgebieten erwartet werden musste. Wir entschlossen uns daher, schon Anfang Februar die Schutzzäune am Höhenfelder Mauspfad und am Kalkweg in Betrieb zu nehmen. Das Wetter änderte sich allerdings bald und bis Anfang März wanderten keine Amphibien. Ab dem 8. März waren regelmäßig Amphibien in den Sammeleimern. Große Wanderbewegungen waren in den Nächten zu verzeichnen, in denen die Temperaturen über 8°C betrugen und es zudem noch geregnet hat.

Insgesamt wurden 2673 Amphibien über die Straßen gebracht. Den höchsten Anteil hatte die Erdkröte mit 2186 Tieren, es folgten der Grasfrosch mit 355 und die Molche mit 107 Tieren.

Diese Zahlen sind ähnlich wie die aus dem Jahr 2017. Die Befürchtung, dass die Kälteperiode im Februar bei den Amphibien, die schon aus der Winterruhe erwacht waren, zu hohen Verlusten geführt haben könnte, scheint für unser Betreuungsgebiet nicht zuzutreffen.

Das Diagramm zeigt die eingesammelten Erdkröten an den einzelnen Kalendertagen. Es ist noch einmal zu erkennen, dass nur an einzelnen, ausreichend warmen Tagen größere Wanderungen stattfanden.

 

Unser Amphibienschutz fand noch eine große Anerkennung. Rolf Wermelskirchen, seine Tochter Beate und seine Enkelin Anna sowie Horst Bertram wurden von Jürgen Becker in seine Kabarett-Sendung „Mitternachtsspitzen“ eingeladen und auf seiner Facebook-Seite vorgestellt. Das Foto zeigt uns mit Jürgen Becker, der folgende Text ist aus seiner Facebook-Seite.


Helfer gesucht!

Das Wetter in diesem Winter sorgt für ungewöhnlich frühzeitige Naturereignisse. Ende Januar haben so Regen und nächtliche Temperaturen über 8°C für erste Wanderungen einiger heimischer Amphibien geführt. Beim Überqueren von Straßen wurden im Raum Köln/Bonn bereits Erdkröten, Grasfrösche und Molche überfahren.

Von Mitte Februar bis Mitte März wird die Mehrzahl der Amphibien wandern. Wie im Vorjahr möchte der NABU Köln am Höhenfelder Mauspfad zusammen mit dem BUND Köln einen Amphibienschutzzaun aufstellen, um eine gefahrlose Wanderung der Amphibien zum Höhenfelder See und in das Naturschutzgebiet Dellbrücker Heide zu ermöglichen. Im vorigen Jahr wurden über 2000 Tiere sicher über die Straße gebracht.

Der Zaun soll vom 8. bis 10. Februar aufgestellt werden. Wer mithelfen möchte, melde sich bitte in unserer Geschäftsstelle, Tel. Köln 7902889.

Text: Horst Bertram

Fotos: Gerhard Kriso


Die Erdkröten am Höhenfelder See

Die Erdkröten sind in diesem Jahr am Höhenfelder See in der Zeit vom 20. Februar bis zum 20. März gewandert. In der ersten Woche wanderten überwiegend männliche Kröten, anschließend waren dann noch doppelt so viel Männchen wie Weibchen in den Sammeleimern. Bei Nachttemperaturen unter 5°C wanderten keine Kröten, in den wenigen warmen, regnerischen Märznächten war die Wanderaktivität sehr hoch.

Insgesamt wurden 1811 Kröten gesammelt und auf die sichere Straßenseite gebracht. Ohne den von Rolf Wermelskirchen und Horst Bertram betreuten Schutzzaun wäre ein großer Teil dieser Kröten auf dem vielbefahrenen Höhenfelder Mauspfad überfahren worden.

Die Daten werden der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Köln mitgeteilt. Über eine bessere Kenntnis der Amphibienwanderungen soll die Voraussetzung geschaffen werden, damit gezielte Schutzmaßnahmen durchgeführt werden können.

Text und Diagramm: Horst Bertram


Amphibienschutz in Köln

Mit den ersten wärmeren Nächten wandern ab Mitte Februar Amphibien zu ihren Laichgewässern. Von den in Köln vorkommenden Amphibien sind die Erdkröten, Teich-, Faden- und Bergmolche sowie Grasfrösche die zuerst wandernden Arten. Wenn sie bei ihrer Wanderung vielbefahrene Straßen überqueren müssen, geraten die Tiere in größte Gefahren. Erdkröten, Grasfrösche und Molche brauchen mehrere Minuten, um Autostraßen zu überqueren. Oft bleiben männliche Tiere auch auf der Straße sitzen, da sie auf weibliche Artgenossen warten und sie auf der Straße ihre Partnerinnen besonders gut erkennen können. Bei einer vielbefahrenen Straße haben die Tiere kaum eine Chance, unverletzt die Straße überqueren zu können. Schon die von einem schnell fahrenden Auto erzeugte Druckwelle führt zu tödlichen Verletzungen, die Tiere sterben, auch ohne vom Autoreifen getroffen zu werden.

Aktive aus dem AK Amphibien haben im Februar einen Amphibienschutzzaun an einer Straße am Höhenfelder Mauspfad errichtet. Die Amphibien können den Zaun nicht überwinden, sie wandern am Zaun entlang und fallen in Sammeleimer, die in kurzen Abständen am Zaun in den Waldboden eingegraben worden sind. Die Sammeleimer müssen jeden Morgen kontrolliert werden, gesammelte Amphibien werden auf die gegenüberliegende Straßenseite gebracht, von der aus sie gefahrlos ihr Laichgewässer erreichen können.

Seit dem 22.Februar läuft die Rettungsaktion. In Nächten mit niedrigen Temperaturen nahe 0°C wandern die Amphibien nicht, nach milden Nächten mit Temperaturen von ca. 6 bis 10°C werden 20 bis 40 Kröten, Frösche und Molche in den Eimern gefunden.

Der Amphibienzaun wird, abhängig vom Wetter und der Wanderperiode der Amphibien, nach ca. 3 bis 4 Wochen wieder abgebaut.

Text und Bild: Horst Bertram


Arbeitskreis erfasst Bestände in Köln

Seefrosch auf Erdkröte   © A-M.Kölbach
Seefrosch auf Erdkröte © A-M.Kölbach

Seit 1980 sind vermutlich mehr als 130 Amphibienarten weltweit ausgestorben und mehr als 450 Arten mussten auf der Roten Liste in eine höhere Gefährdungskategorie eingestuft werden. Es wird geschätzt, dass heute rund ein Drittel der etwa 5800 bisher bekannten Amphibienarten in ihrer Weiterexistenz gefährdet sind. Sollte sich die Tendenz fortsetzen, besteht die Gefahr, dass eine ganze Klasse von Wirbeltieren verloren geht, was verheerende Auswirkungen auf die ökologischen Gemeinschaften weltweit haben wird. Das Aussterben der Amphibien zu verhindern, stellt eine der größten Herausforderungen dar. Deshalb will der Arbeitskreis Amphibien und Reptilien - nach der Kartierung der Amphibien- und Reptilienbestände in den 80iger Jahren - die in Köln vorkommenden Arten neu erfassen, um die noch vorhandenen Populationen zu dokumentieren und zu erhalten. Der Arbeitskreis besteht aus engagierten Herpethologen, Hobby-Biologen und interessierten Laien.


Molche, Kröten und Frösche in Köln


Atlas der Lurche u. Kriechtiere im Raum Köln:

Beschreibungen mit Bildern:  Herpetologie Nabu Köln