Nach mittlerweile fast zwei Jahren neigt sich das Mauerseglerprojekt dem Ende entgegen. Letzte Kästen stehen noch zur Verfügung, aber die meisten Kästen für Mauersegler sind an Kölner Häuser und Schulen angebracht worden. So auch letzte Woche an der Montessori Schule in Köln Kalk. Durch die Sanierungsarbeiten an der Schule bestand die Möglichkeit vier Kästen über das vorhandene Gerüst anzubringen. Mauerseglerkästen sollten sehr hoch hängen, am besten ab 6 m, da die Jungtiere keine Flugversuche machen können, sondern sie müssen direkt durchstarten. Sie stürzen sich regelrecht aus ihrer Bruthöhle und fliegen ab dahin bis zu ihrer ersten Brut im übernächsten Jahr durch. Als Langstreckenzieher überwintern die Mauersegler im südlichen Afrika und kehren erst Ende April in unsere heimischen Gebiete zurück. Nur drei Monate haben sie dann Zeit für die Paarung, die Brut und die Aufzucht der Jungen.
Horst Bertram und Sascha Reul mit den Mauerseglerkästen. Foto: Birgit Röttering
Im Mauerseglerprojekt sind in den letzten Wochen vermehrt Kästen an Schulen und öffentlichen Verwaltungsgebäuden der Stadt Köln angebracht worden. Die Stadt Köln will zusammen mit dem NABU Stadtverband in den nächsten Jahren in jedem Bezirk Kästen für Mauersegler an verschiedenen Schulen aufhängen und so der Wohnungsnot der Stadtvögel entgegenwirken. Mauerseglerkästen müssen sehr hoch hängen, weil die Jungtiere nicht wie andere Vögel Flugübungen machen können, sondern sich Ende Juli aus dem Nistkasten stürzen und dann direkt für die nächsten Monate in der Luft bleiben. Mauersegler sind Langstreckenzieher und Dauerflieger und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in der Luft. Die Förderschule Auguststraße in Nippes bekam in 13 m Höhe zwei neue Kästen und wir hoffen, dass schon im neuen Jahr die Mauersegler dort einziehen werden. Das Projekt wird finanziert von der SUE, der Stiftung für Umwelt & Entwicklung und der HIT-Stiftung.
Foto: Astrid Schüßler, Abteilungsleiterin Gebäudewirtschaft Stadt Köln, Michael Igler und Birgit Röttering bei der Anbringung der Kästen.
Im Rahmen unseres Projektes möchten wir die Kölner aufrufen, uns die ersten ankommenden Mauersegler zu melden. Schreiben Sie uns einfach über das Kontaktformular eine email oder rufen Sie uns unter 0221 - 790 2889 an.
Darüberhinaus ist es für uns von großem Interesse, wo sich in Köln Brutplätze von Mauersegler befinden, um einen Überblick über die Bestandsentwicklung zu bekommen. Die Bestände haben seit den 1990er Jahren stark abgenommen und sind wahrscheinlich auf den Rückgang von Nistplätzen infolge von Sanierungen von Gebäuden zurückzuführen. Wenn Sie also irgendwo einen vermehrten Einflug in Dachgiebeln oder anderen Hohlräume an Dächern sehen, melden Sie uns einfach Ihre Beobachtung.
Mauersegler-Meldeaktion: birgit.roettering(at)NABU-Koeln.de
Im Rahmen des NABU Mauersegler Projektes „Mauerseglerschutz in Köln - Wohnungsbau für Sommergäste“ laden wir alle Kinder herzlich ein bei unserem Malwettbewerb teilzunehmen. Versucht einfach mal, einen Mauersegler bei uns in der Stadt Köln zu entdecken und dann ein Bild von ihm zu malen. Durch die lauten "sriii sriiii" Rufe ist er eigentlich sehr gut am Himmel zu entdecken. Wenn ihr an unserem Wettbewerb teilnehmt, erwarten euch aufregende Preise rund um das Thema Naturerlebnis.
Einsendeschluss ist der 31.07.2018. Die Abgabe kann entweder per Post an unsere Geschäftsstelle in Köln erfolgen oder ihr bringt das Bild einfach persönlich vorbei. Wir sind schon gespannt und freuen uns auf eure Bilder.
Der Mauersegler (Apus apus) ist ein Kulturfolger, der den Menschen im Laufe der Zeit in die Städte und Häuser gefolgt ist. Er ist ein Höhlenbrüter, der kleine Nischen an Gebäuden nutzt und dort sein flaches Nest, bestehend aus Halmen, Blättern, Federn baut. Der wissenschaftliche Name „Apus apus“ leitet sich von dem griechischen Wort fußlos ab und ist ein Hinweis auf die kurzen, kaum erkennbaren Stummelfüßchen. Mauersegler sind geniale Segler, die fast nie am Boden zu sehen sind. Nur während der Brut landen sie und sind dann in Dachnischen oder auf Mauerlücken auf ihrem Nest zu finden. Ansonsten sind sie fast immer in der Luft. Sie können zehn Monate nonstop in der Luft ohne jeglichen Bodenkontakt verbringen.
Auch die Jungvögel starten direkt nach ihrem ersten Jungfernflug durch. Sie stürzen sich regelrecht aus ihrer Bruthöhle und fliegen ab dahin bis zu ihrer ersten Brut im übernächsten Jahr durch. Die Thermik wird von den Segler optimal genutzt: sie nehmen die aufsteigende Warmluft zum Segeln, verlieren sie an Höhe, schieben sie wieder kurze Schlafphasen ein. Häufig kippen sie ihren Körper um die Längsachse, eine Übung, wie sie Kunstflieger bei Flugschauen vorführen.
Der Mauersegler hat es in den letzten Jahren immer schwerer, durch die Sanierungen der Häuser, der Verdichtungen von Dächern und Dachböden leidet er mittlerweile unter einer gewissen Wohnungsnot. Auch die Wärmeschutzmaßnahmen an Häuserfassaden und das Beseitigen der Nester aus optischen und hygienischen Gründen haben zum Rückgang der Art geführt.
Als Langstreckenzieher überwintern die Mauersegler im südlichen Afrika und kehren erst Ende April in unsere heimischen Gebiete zurück. Nur drei Monate haben sie Zeit für die Paarung, die Brut und die Aufzucht der Jungen, bevor sie Anfang August wieder in ihre Überwinterungsgebiete, die fast 10.000 km entfernt liegen, zurückkehren.
Der NABU Stadtverband möchte mit diesem zweijährigen Artenschutzprojekt dem Mauersegler unter die Arme greifen und neben Öffentlichkeitsarbeit auch zahlreiche Nistkästen an Kölner Häuser anbringen.
Wenn Sie jetzt neue Nistkästen an ihrem Haus für den Mauersegler anbringen möchten, melden Sie sich einfach bei uns, wir stellen kostenlose Nisthilfen zur Verfügung! Die Anbringung von
Mauerseglerkästen gestaltet sich manchmal etwas schwieriger, da die Vogel eine gewisse Höhe bevorzugen. Brutgelegenheiten für Mauersegler sollten daher nicht zu niedrig angebracht werden. Im
Rahmen unseres Projektes wurden hier die Kästen mit Hilfe von Fassadenkletterern unters Dach geschraubt. Wir sind gespannt, wie viele der neuen Kästen im kommenden Jahr besetzt werden.
Mauersegler gehen zwar besonders gern in ihre alten Bruträume, wenn sie Anfang Mai wieder bei uns ankommen - aber es besteht ja immer wieder Bedarf für "Neubauten". Da werden unsere Projektkästen
sicher ein gutes Angebot sein. Einige letzte Kästen sind noch beim NABU kostenlos zu
beziehen.
Konkret beinhaltet das Projekt:
Erfassung und Kartierung der Mauerseglerbrutplätze – Mitmachaktion für alle Kölner
Anbringung von Nistkästen aus Holz und Holzbeton an Kölner Häuser bei Verlust von Nistplätzen
Beratung bei der Anbringung von neuen Kästen und dem Schutz von alten Brutplätzen
Mauersegler-Exkursionen durch das Kölner Stadtgebiet
Malwettbewerb für Kinder, Schulklassen, Kitas etc.
Multiplikatorenschulung für ehrenamtliche Mauerseglerbetreuer
Erstellung von Informationsmaterial
Wenn Sie jetzt neue Nistkästen an ihrem Haus für den Mauersegler anbringen möchten, melden Sie sich einfach bei uns, wir stellen kostenlose Nisthilfen zur Verfügung! Die Anbringung von
Mauerseglerkästen gestaltet sich manchmal etwas schwieriger, da die Vogel eine gewisse Höhe bevorzugen. Brutgelegenheiten für Mauersegler sollten daher nicht zu niedrig angebracht werden. Im
Rahmen unseres Projektes wurden hier die Kästen mit Hilfe von Fassadenkletterern unters Dach geschraubt. Wir sind gespannt, wie viele der neuen Kästen im kommenden Jahr besetzt werden.
Mauersegler gehen zwar besonders gern in ihre alten Bruträume, wenn sie Anfang Mai wieder bei uns ankommen - aber es besteht ja immer wieder Bedarf für "Neubauten". Da werden unsere Projektkästen
sicher ein gutes Angebot sein. Einige letzte Kästen sind noch beim NABU kostenlos zu
beziehen.
Wir danken der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW und der HIT-Stiftung für die Unterstützung!
Auch im Jahr 2018 können uns wieder Sichtungen und Brutzplätze der Mauersegler gemeldet werden und wir stellen die Meldungen in die Karte ein.