17.10.2023
Das "Mehr Grün Statt Grau" Projekt ist Ende September ausgelaufen und die teilnehmenden Unternehmen werden aktuell mit Plaketten ausgezeichnet.
Im Rahmen des Projektes wurden Firmengelände im Kölner Stadtgebiet in Teilbereichen naturnah (um-)gestaltet und so Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger attraktiver gemacht. Gemeinsam mit Mitarbeitenden wurden beispielsweise heimische Wildstauden gepflanzt, Nistkästen aufgehängt, Workshops durchgeführt und somit ein Bewusstsein für den eigenen Einfluss auf die Kölner Stadtnatur vermittelt. Auch nach Projektende bleiben wir mit den Kölner Unternehmen im Austausch und beraten weiterhin. Wir danken der Deutschen Postcode Lotterie für die Förderung des Projektes!
09.10.2023
Am Mittwoch haben wir auf dem alten Kloster-Gelände der Caritas in Köln-Lindenthal die heimische Vielfalt gefördert.
Dort hängen jetzt Vogelnistkästen, vor allem für Blaumeisen und Kohlmeisen.
Außerdem haben wir ein schönes und insektenfreundliches Beet mit Wildstauden, Herbstastern und Küchenkräutern angelegt und eine Nisthilfe für Wildbienen darauf aufgestellt.
Im Rahmen des Projekts Mehr Grün statt Grau wurde am Dienstag (12.09.2023) auf dem Gelände des Vertriebszentrums von VW OTLG ein wenig gewerkelt. Ein neues Zuhause für Wildbienen soll entstehen. Aber warum eigentlich für Wildbienen?
Wildbienen tragen entscheidend zur Bestäubung von wichtigen Kulturpflanzen bei. Sie sind eine wesentliche Voraussetzung für die Vielfalt unserer Natur. Mit über 560 Arten allein in Deutschland tragen sie entscheidend zur Bestäubung von wichtigen Kulturpflanzen wie Äpfeln, Birnen und Beeren bei. Und das tun sie viel effizienter als die Honigbienen. Doch die Bestände der Wildbienen in Deutschland sind akut gefährdet. Der Einsatz von Insektiziden in der Landwirtschaft sowie die Vernichtung der natürlichen Lebensräume sind die Hauptgründe für das Verschwinden der Insekten. Ohne die Wildbienen würden die Ernten magerer ausfallen.
Welche Bedingungen zeichnen eine gute Nistgelegenheit für Wildbienen denn aus?
Viele Wildbienenarten bauen ihre Nester und Eiablagen in unterschiedlich verdichteten Sand- und Lehmböden. Um mehrere verschiedene Arten ansprechen zu können, wurde neben einer klassischen, vorgefertigten Nisthilfe auf ein Sandarium zurückgegriffen, dessen Boden aus unterschiedlichen Materialmischungen zusammengesetzt wurde. Aus verschiedenen Anteilen von Lehm, Sand und Gestein wurde ein differenziertes Besiedlungsgebiet geschaffen, das den einzelnen Bodenanforderungen mehrerer Arten gerecht wird. Zusätzlich wurde Totholz in den Sand eingegraben und eingebohrt. Diese Bohrungen sollen Wildbienen dazu ermutigen, ihre Eier inklusive Pollenspeicher dort abzulegen.
Da Wildbienen nur einen geringen Radius um ihr Nest für die Nahrungssuche umfliegen, wurden außer Nistmöglichkeiten auch Wildstauden auf und in der Nähe des Sandariums angepflanzt. Diese sind für heimische Wildbienenarten von existenzieller Bedeutung, da viele Wildbienenarten ihren Lebenszyklus an das Vorhandensein einer bestimmten Pflanzenart ausgerichtet haben.
08.11.2022
Im Rahmen des von der Postcode Lotterie finanzierten „Mehr Grün Statt Grau“- Projektes wurde am letzten Donnerstag, den 03.11.2022 ein insektenfreundliches Staudenbeet auf dem Firmengelände der AXA Hauptverwaltung in Holweide angelegt.
Nach entsprechender Bodenvorbereitung – also der Entfernung der Grasnarbe und anschließender Auflockerung des Bodens, sowie einer Anreicherung mit Sand und Schotter – wurde eine Mischung aus heimischen Wildstauden und konventionellen Herbststauden von Gärtnerinnen und Gärtnern der Klostergärtnerei gepflanzt.
Ergänzt wird das Beet noch mit einer Wildbienennisthilfe von „Aktion Grün“, die vor dem Frühjahr noch aufgestellt wird, sodass sie im nächsten Jahr direkt bezugsfertig ist. Außerdem soll an das Beet angrenzend ein Rasenstreifen entlang des Weges in einen Wildbienen- und Schmetterlingssaum umgewandelt werden.
Das Beet sorgt nun also nicht nur für mehr Farbe und Struktur, als ein dauerhaft kurz gemähter Rasen, sondern bietet zahlreichen Insekten (neben Wildbienen und Schmetterlingen, auch Hummeln, Schwebfliegen oder beispielsweise Käfern) Nahrung und Unterschlupf.
An dieser Stelle wurde entgegen dem Projekttitel nicht aus Grau Grün, sondern aus Grün wurde Bunt. Monotoner Rasen wurde also in einen artenreichen Lebensraum umgewandelt.
In diesem Clip zeigen wir einige Maßnahmen des Projekts und sprechen mit Claudia Unger von der AXA, einem der teilnehmenden Unternehmen, über ihre bisherigen Erfahrungen:
In Zeiten der Klimakrise und dem drastischen Rückgang der Artenvielfalt müssen wir alle lernen, nachhaltiger mit unseren Flächen umzugehen. Neben Gärten, Balkonen, städtischen Grünflächen, können auch naturnah gestaltete Firmengelände pflegeleichte Lebensräume für zahlreiche Tiere sein.
Im nachfolgenden Video, gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Maßnahmen:
Maßnahmen zur naturnahen Gestaltung von Flächen sind vielfältig und reichen von der Installation von
Hochbeeten mit Wildstauden, der Anbringung von Nisthilfen für Wildbienen oder Vögel über die Anlage von artenreichen Wildblumenwiesen, mehrreihigen Vogelschutzhecken bis hin zur Entsiegelung von
ungenutzten Flächen und der Anlage von Biotopen wie Teichen, um nur einige Beispiele zu nennen. Sie wollen nicht nur über Nachhaltigkeit sprechen, sondern selbst als Unternehmen aktiv
werden?
Der NABU Köln bietet eine kostenlose Erstberatung für Unternehmen an. Das heißt wir
vereinbaren mit Ihnen einen Begehungstermin und prüfen, welches ökologische Potential Ihr Firmengelände bietet und welche Maßnahmen für Sie in Frage kommen.
Danach liefern wir weiterführende Informationen und vermitteln Sie an die jeweiligen Experten (Gärtnereien, Fachfirmen, Garten- und Landschaftsarchitekten), sodass Sie die Maßnahmen dann
eigenständig und individuell weiterplanen und umsetzen können.
Mehr Nahrung für Insekten
Wer Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber mit Pollen und Nektar unterstützen möchte, kann schon auf
kleinen Flächen Großes bewirken. Heimische Wildstauden in Pflanzkübeln oder Hochbeeten werten zudem jeden Eingangs- oder Pausenbereich optisch auf und sind pflegeleicht.
Stehen größere Flächen zur Verfügung, kann beispielsweise eine Wildblumenwiese angelegt werden. Diese wertet eine Fläche nicht nur ökologisch auf, sondern ist auch noch deutlich günstiger in der Unterhaltung als der kurz geschorene Rasen.
Nisthilfen für Vögel und Insekten
Eine weitere Möglichkeit, um Insekten, aber auch Vögel zu unterstützen, ist das Anbringen von künstlichen Nisthilfen. Das macht natürlich nur dort Sinn, wo andere Ressourcen, wie Nahrung und Wasser vorhanden sind. Vögel benötigen zudem auch Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel dichte Hecken. In einem zubetonierten Hinterhof kann man sich einen Nistkasten also getrost sparen. Wenn aber die Umgebung stimmt, profitiert man von den gefiederten Untermietern, da sie als natürliche Schädlingsbekämpfer fungieren und beispielsweise Miniermotten oder Eichenproszessionsspinner zum Fressen gern haben.
Fassaden- oder Dachbegrünung
Wir befinden uns mitten in der Klimakrise und grüne Fassaden sind eine beliebte Form der Anpassung an die steigenden Temperaturen. Begrünte Fassaden
oder Dächer wirken sich positiv auf das lokale Mikroklima aus und bieten zusätzlichen Lebensraum für Insekten und Vögel. Gleichzeitig filtert und bindet das Blattwerk Staub und Luftschadstoffe.
Anlage eines Teiches
Eine Regenwasserversickerungsfläche senkt die Abwassergebühren und kann um einen Teich erweitert ein wertvoller Lebensraum werden. Außerdem kann dort ein naturnaher Pausenort für MitarbeiterInnen entstehen.