Arbeitskreis Fledermäuse


 

Der Arbeitskreis Fledermäuse des NABU Köln will mehr Akzeptanz für Fledermäuse in der Stadt schaffen und zeigen, wie seltene Arten auch in einer Großstadt geschützt werden können. Wir wollen gemeinsam nachts auf Tour gehen und die geheimnisvollen Tiere in ihren Lebensräumen erkunden und kartieren.
In Deutschland gibt es 25 verschiedene Fledermausarten, in Köln kommen mindestens sieben davon vor.  Die meisten dieser Arten stehen auf der „roten Liste“ und sind in ihren Lebensräumen bedroht.
Für den Schutz der nachtaktiven Stadtbewohner ist es wichtig zu wissen, welche Arten wo leben und wie man sie unterstützen kann, beispielsweise durch das Anbringen von Fledermauskästen oder das Pflanzen von Futterpflanzen für Nachtfalter. Dort wo Quartiere durch Bau- oder Sanierungsmaßnahmen verloren gehen, muss für Ersatz gesorgt werden. Ideal wäre für die Tiere aber der Erhalt von alten, höhlenreichen Bäumen, sowie von ungestörten und zugänglichen Dachstühlen, sowie der Schutz von insektenreichen Jagdhabitaten und natürlich der Verzicht auf Insektizide. Wir wollen mit Vorurteilen gegenüber den geflügelten Säugetieren aufräumen und im Rahmen von Infoständen und Beratungen Fachwissen weitergeben. Ein großes Event ist die jährlich im August stattfindende Bat-Night.

Die NABU Fledermausexpertin Susanne Roer päppelt außerdem mit viel Erfahrung und Geduld verletzte oder schwache Fledermäuse auf. Sie ist Ansprechpartnerin für den Fledermausnotdienst in Köln und nimmt gefundene Tiere auf. Sie ist erreichbar unter: 0221/ 977 17 66

Wer sich für die Fledermäuse und ihre Lebensweise interessiert, ist herzlich eingeladen, im Arbeitskreis mitzumachen. Und kann sich bei jana.romero(at)nabu-koeln.de melden.


Seltener Gast in der Fledermausauffangstation

Bei der NABU Pflegestelle für Fledermäuse wurde letzte Woche ein verletztes braunes Langohr (Plecotus auritus) abgegeben. Vermutlich war sie das Opfer einer Katze geworden, das Resultat war ein großes Loch in der Flughaut. Susanne Roer berichtet, dass sie diese Fledermausart höchstens 1-2 Mal im Jahr in ihrer Auffangstation als Gast hat. Die namensgebenden Ohren sind dabei beinahe so lang wie der gesamte Körper und die Tiere können damit die leisesten Krabbelgeräusche ihrer Beute wahrnehmen und sie vom Boden oder Laub absammeln. Übrigens zählen zu ihrer Beute auch einige Pflanzen- und Baumschädlinge, die Fledermäuse sind also quasi natürliche Schädlingsbekämpfer.

Die meisten der Pfleglinge in der Auffangstation sind Zwergfledermäuse, die flächendeckend im Kölner Stadtgebiet vorkommen.

Wenn Sie eine verletzte Fledermaus finden sollten, fassen Sie das Tier bitte auf keinen Fall ohne Handschuhe an. Fledermäuse können – wie alle anderen Wildtiere auch – Krankheiten übertragen!


Wohnraum nicht nur für Menschen - Plaketten für Fledermausfreundliche Häuser


10.06.2021
Wir haben uns sehr gefreut, die Antoniter Siedlungsgesellschaft mit Plaketten für Fledermausfreundliche Häuser auszeichnen zu können.
Bereits in drei Wohnanlagen der Antoniter Siedlungsgesellschaft im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) – leistete das Garten- und Baumpflegeteam der Grube & Räther GmbH (G&R) – ein Tochterunternehmen der Gesellschaft – mit sogenannten „Renaturierungsflächen“ einen Beitrag zum Klima- und Artenschutz. Nun zeichnete der Kölner NABU die ASG und die G&R im frisch bepflanzten Innenhof in der Grembergerstraße im Kölner Stadtteil Humboldt-Gremberg mit Plaketten für „Fledermausfreundliche Häuser“ aus.

 

Sven Berkowicz, Teamleiter des Baum- und Gartenpflegeteams, schuf mit dem Pflanzen von Bäumen und Sträuchern und der Einsaat von Wildblumen sowie dem Errichten von Wasserstellen und Totholzpoltern in den Grünflächen der Wohnanlagen Lebensraum für Insekten und andere Tiere. Auch Bienenstöcke gibt es in den grünen Oasen. Mit dem Anbringen von jeweils zwei Fledermauskästen an den Hausfassaden und in den Bäumen sollen auch die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse neuen Lebensraum finden. Berkowicz freut sich über den so erzielten Doppeleffekt: „Durch die Blumen und Bäume wird auch ein Klima für Fledermäuse geschaffen, denn die Insekten sind gleichzeitig Futter für Fledermäuse und die Bienen sorgen für die Befruchtung von Pflanzen“.

 

Jana Romero und Dr. Horst Bertram vom NABU zeigten sich bei der Übergabe der Plaketten begeistert von dem Gesamtprojekt. „Fledermäuse reagieren auf ihr Mikroklima. Deshalb ist es toll, dass gleich mehrere Kästen angebracht wurden“, so Romero. Kleingruppen wechseln in sogenannten Quartierverbundsystem zeitweise unter bestimmten Bedingungen ihre Behausung. Aus diesem Grund können auch neu geschaffene Quartiere von den Tieren entdeckt werden, erklärt sie. Mit einem Fledermausdetektor will sie gerne in ein paar Monaten wiederkommen, um festzustellen, welche Arten sich bis dahin angesiedelt haben.

 

„Ich dachte immer, ich beschäftige mich mit Wohnungen für Menschen und nicht für Fledermäuse“, sagte ASG-Geschäftsführer Guido Stephan. Ihm sei bisher nicht bewusst gewesen, wie schlecht es um diese Tierart steht. Denn, so erfuhr er, die nachtaktiven Flugakrobaten seien stark gefährdet. Seit den 1950er Jahren sind die Fledermausbestände in Deutschland dramatisch eingebrochen. Heute sind alle 25 heimischen Fledermausarten gefährdet. Nicht nur ihre Nahrungsgrundlagen schwinden, sie finden auch immer weniger Lebensräume. Der NABU setzt sich deswegen dafür ein, die Fledermäuse in Deutschland zu schützen.
Sven Berkowicz ist es ein wichtiges Anliegen, die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnanlagen „mitzunehmen“, denn gerade Fledermäuse seien bei Menschen oft – nicht zuletzt aufgrund der Vermutung, dass sie Auslöser der Covid 19-Pandemie waren – mit Angst behaftet. „Bis jetzt waren alle von der Umsetzung meines Projektes sehr begeistert“, stellt er fest. „Wir hoffen, das hat Signalwirkung und findet viele Nachahmer“, so Stephan. Die ASG und G&R planen jedenfalls auch in weiteren Wohnanlagen mit solchen geschützten Naturflächen neuen Lebensraum für Insekten und Fledermäuse zu schaffen.
Text und Fotos: Susanne Hermanns
BU: (von links) Guido Stephan, Jana Romero, Dr. Horst Bertram, Sven Berkowicz

Ein Beet für Fledermäuse

Am Freitag, den 24.04.´20 haben wir auf dem Kölner Westfriedhof ein Beet für Fledermäuse angelegt. Genauer gesagt, ein Beet mit Futterpflanzen für deren Beute, die Nachtfalter.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Friedhofsgärtner Bodo Ziems und Mirko Gambietz wurden auf der Wiese neben der Trauerhalle heimische Wildstauden eingepflanzt, wie zum Beispiel Wiesensalbei, Moschus-Malve, Königskerze und weitere insektenfreundliche Pflanzen. Zusätzlich wurde eine Regio Saatgut-Mischung speziell für Nachtfalter ausgesät, die weitere Arten wie Seifenkraut, Nachtviole und Duftnachtkerze enthält. Viele dieser Arten zeichnen sich dadurch aus, dass sie erst abends ihren süßlichen Duft verströmen und so die nachtaktiven Falter anlocken.

 

 

Um das Beet herum befinden sich bereits zahlreiche Fledermauskästen, im Herbst sollen weitere dazu kommen. Somit bietet der Westfriedhof den geflügelten Säugetieren nicht nur einige Dächer über dem Kopf, sondern demnächst auch die entsprechende Nahrung.

Im Rahmen des von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung geförderten Projekts „Fledermäuse in Köln – Schutz der fliegenden Säugetiere in der Großstadt“ konnten wir bei den Kartierungen im letzten Sommer feststellen, dass es auf den Kölner Friedhöfen deutlich mehr Arten als auf den anderen städtischen Grünflächen gibt. So auch auf dem Westfriedhof. Diesen Sommer werden wir für das Nachfolgeprojekt weiterkartieren und schauen, wie das Beet bei den Fledermäusen ankommt.

Wenn ihr euren Garten oder Balkon auch nachtfalterfreundlich gestalten wollt, schaut doch mal hier vorbei: https://www.nabu-koeln.de/projekte/flederm%C3%A4use/der-fledermausfreundliche-garten/


22. Internationale Fledermausnacht

Die drei Gewinner des Fledermaus-Quiz
Die drei Gewinner des Fledermaus-Quiz

30.08.2018: Am letzten Wochenende im August war es wieder so weit: Die Internationale Fledermausnacht (International Bat Night) wurde gleichzeitig in mehr als 35 Ländern zelebriert. Die vom Europäischen Büro für Fledermausschutz (Eurobats) ausgerufene Bat Night ist mittlerweile schon fast überall feste Tradition. In Deutschland wird sie vom Naturschutzbund (NABU) organisiert. Allein in der Bundesrepublik fanden diesmal mehr als 200 Veranstaltungen rund um die Fledermaus statt.

Die Bat Night möchte einerseits das Interesse der Bevölkerung an den Flugakrobaten der Nacht wecken und auf der anderen Seite den Wissensdurst rund um die Fledermaus befriedigen. In Deutschland leben bis zu 25 verschiedene Fledermaus-Arten, etwa sieben davon sind bei uns in Köln anzutreffen.

Auch der Kölner NABU-Stadtverband veranstaltete seine Bat Night. Zu der von Claudia Trunk organisierten Veranstaltung fanden sich am Samstagabend, dem 25. August insgesamt ca. 50 Interessierte am Adenauer Weiher ein. Unter ihnen waren viele Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern, aber genauso auch Studierende. Sie alle ließen sich in die Biologie dieser faszinierenden, flugfähigen Säugetiere einführen. Sie konnten zunächst einen mit anschaulichen Fotos untermauerten Vortrag von Trunk hören, der über Lebensweise und Besonderheiten der bei uns auftretenden Fledermausarten informierte.

 Sodann erklärte Susanne Roer den Kindern anhand zweier lebender Zwergfledermäuse, die sie in ihrer Auffangstation derzeit wieder aufpäppelt, die Charakteristika dieser faszinierenden Kobolde der Nacht. Schließlich konnten die Kinder bei einem Fragebogen-Quiz ihr gelerntes Wissen einfließen lassen. Es wurden drei Quiz-Sieger ausgelost, die interessante Bücher über Fledermäuse gewannen. Und um dem mit vorrückender Stunde wachsenden Hunger entgegenzuwirken, konnten gegen eine kleine Spende gegrillte Würstchen entgegengenommen werden.

Bei Einbruch der Dämmerung zogen die Teilnehmer dann mit drei kundigen Fledermausführern los, jeweils mit Batdetektor und Taschenlampe ausgerüstet, um die Fledermäuse, die rund um und über dem Adenauer Weiher Insekten jagten, zu beobachten. Direkt am Weiher traf man tatsächlich auch bald auf Wasserfledermäuse, die in großen Kreisen dicht über der Wasseroberfläche nach Nachtfaltern jagten. Die Kinder erkannten die Tiere im Schein des letzten Abendlichtes und waren beeindruckt.

 Nun kam auch der Fledermaus-Detektor zum Einsatz. Mit diesem Gerät lässt sich nicht nur feststellen, dass Fledermäuse in der Nähe auf Jagd sind, man kann mit ihm auch die verschiedenen Fledermausarten unterscheiden. Dazu muss man wissen, dass Fledermäuse ihre Beutetiere (z.B. Nachtfalter, aber auch andere Insekten) mit Hilfe der Echo-Ortung lokalisieren und fangen können. Sie stoßen Ultraschallrufe aus, also Töne, die so hoch sind, dass wir Menschen sie nicht mehr hören können. Die menschliche Hörfähigkeit endet nämlich bei 16 bis 18 Kilohertz (kHz), die Ultraschallaute werden hingegen im Bereich von 20 bis 140 kHz erzeugt. Treffen die von den Fledermäusen ausgesandten Ultraschallrufe auf Hindernisse, werden sie von diesen reflektiert und kommen mit veränderter Frequenz bei den Tieren wieder an. Die Fledermäuse bemerken diese Veränderung und erkennen dadurch in der Dunkelheit nicht nur ihre Umgebung, sondern lokalisieren auch ihre Beute. Jede Fledermausart erzeugt aber Laute einer ganz bestimmten Frequenz innerhalb des Ultraschallbereiches. Der Fledermaus-Detektor empfängt die hochfrequenten Fledermausschreie und transformiert sie in Töne, die wir hören können.

Und wenn der Detektor auf eine Frequenz von 45 kHz eingestellt ist und anschlägt, hat man womöglich soeben eine Wasserfledermaus nachgewiesen. Diese rund 5 cm kleine Fledermaus hat ein graubraunes Rückenfell und eine deutlich hellere Bauchseite. Ihre Ohren sind kurz; auffallend sind die großen und borstenbehaarten Füße, mit deren Hilfe sie sogar kleine Fische fangen kann. Die zu den Glattnasen gehörende Fledermausart verdankt ihren deutschen Namen dem charakteristischen Jagdverhalten: Sie fliegt in nur wenigen Zentimetern Abstand über der Wasseroberfläche und erbeutet dort vor allem Zuckmücken und Köcherfliegen. Sehr geschickt keschert sie auf dem Wasser gestrandete Insekten mittels ihrer Flughaut heraus und nimmt sie dann mit dem Maul aus der Flugtasche auf.

 Mit Hilfe von Taschenlampen ließen sich dann auch Zwergfledermäuse, die zwischen den Bäumen unterwegs waren, entdecken. Ihr Flug ist wendig und kurvenreich. In raschen Manövern und Sturzflügen ergreifen sie im Zickzackflug ihre Beute. Die Zwergfledermaus erreicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern, sie ist also geringfügig kleiner als die Wasserfledermaus. Sie wiegt nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln etwa so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Spannweite erreicht aber immerhin bis zu 25 cm. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun. So winzig die Zwergfledermaus mit ihren 5 Gramm Körpergewicht auch ist, so groß ist ihr Appetit: Jede Nacht vertilgt sie bis zu 2000 Mücken! Auch ihre Ruffrequenz liegt zwischen 40 und 45 kHz.

 Ab und zu vernahm man im Detektor den Kleinen Abendsegler mit seinen charakteristischen zweigeteilten „Plip“- und „Plop“-Lauten, die im Frequenzbereich zwischen 19 und 25 kHz wahrgenommen werden konnten. Diese Art jagt im Allgemeinen hoch über den Baumwipfeln nach Insekten. Jagdreviere des Abendseglers sind Laubwälder, die eine hohe Dichte an hochfliegenden Insekten aufweisen. Der Kleine Abendsegler zählt zu den mittelgroßen Fledermausarten und erreicht eine Flügelspannweite von 26 bis 32 cm. Der Kleine Abendsegler fliegt geradlinig mit schnellen Wendungen im freien Luftraum und kann eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen. Sein Nahrungsspektrum umfasst etwa Zweiflügler, Wanzen, Köcherfliegen, Käfer oder Schmetterlinge. Seinen Namen hat der Abendsegler bekommen, da er bereits sehr früh – teils schon vor Sonnenuntergang – fliegt.

Alle drei Fledermausarten, die am Adenauer Weiher beobachtet werden konnten, stehen unter Artenschutz. Die Fledermäuse sind vor allem deswegen vor dem Aussterben bedroht, weil die Landschaft zunehmend zersiedelt wird und dörfliche Strukturen verschwinden. Windkraftanlagen stellen lokal für manche Arten eine große Gefährdung dar. Noch nicht einschätzbar sind neue Entwicklungen der Landwirtschaft, etwa der großflächige Anbau von Energiepflanzen wie z.B. Raps.

Die Kölner Bat Night war sicherlich für alle Beteiligten ein Abend, reich angefüllt mit vielen neuen und interessanten Eindrücken. Unser Dank gilt allen interessierten Besucher*innen, ganz besonders aber auch den NABU-Helfer*innen, die zum Gelingen dieser Fledermausnacht beigetragen haben!

 Text: Claudia Trunk


21. Internationale Fledermausnacht

Susanne Roer und Claudia Trunk
Susanne Roer und Claudia Trunk

Die Internationale Fledermausnacht (International Bat Night) wird mittlerweile in mehr als 35 Ländern durchgeführt. In ihrem Rahmen fanden am 26. und 27. August bundesweit mehr als 200 Veranstaltungen rund um die Fledermaus statt. Diese Veranstaltungen, die in Deutschland vom Naturschutzbund (NABU) organisiert werden, bieten der Bevölkerung die Möglichkeit, verschiedene Fledermaus-Arten aus nächster Nähe kennenzulernen und zu beobachten. In Deutschland leben bis zu 25 verschiedene Fledermaus-Arten, etwa elf davon sind bei uns in Köln anzutreffen.

 Auch der Kölner NABU-Stadtverband veranstaltete seine Bat Night. Samstag abends fanden sich am Adenauer Weiher insgesamt über 80 Interessierte ein – darunter Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern genauso wie Studierende – und ließen sich in die Biologie dieser faszinierenden, flugfähigen Säugetiere einführen. Angeleitet und organisiert wurde die Veranstaltung von Susanne Roer, Gerd Joeken und Claudia Trunk vom NABU-Arbeitskreis „Fledermausschutz”.

Gerd Joeken
Gerd Joeken

Nach einer kurzen Einführung in die Lebensweise und Besonderheiten der bei uns auftretenden Fledermausarten konnten die Kinder Fledermauskot (der, nebenbei bemerkt, einen hervorragenden Pflanzendünger abgibt) untersuchen. Hierzu wurde der Kot in Wasser mit einem Spritzer Spülmittel aufgelöst und mit Hilfe eines Binokulars auf Überreste gefressener Insekten, etwa die Fühler oder Reste von Käferpanzern, untersucht. Zum Vergleich wurden auch Gewölle, also die von Raubvögeln und anderen Vogelarten ausgewürgten unverdaulichen Speiballen, auf verspeiste Insekten hin untersucht.

Das „Fledermaus-Falter-Spiel” – bei welchem dem Kind, das die Fledermaus nachahmt, die Augen mit einem Tuch verbunden werden – führte die Kinder dann in die Jagdstrategie der hochspezialisierten, fliegenden Nachtjäger ein. Auch Jagdbeute in Form von Haribo-Vampiren gab es für Jung und Alt reichlich!

Schließlich konnten die Kinder noch bei einem Fragebogen-Quiz ihr gelerntes Wissen einfließen lassen. Bei der anschließenden Verlosung gab es interessante Bücher über Fledermäuse zu gewinnen. Und um dem mit vorrückender Stunde wachsenden Hunger entgegen zuwirken, konnten gegen eine kleine Spende gegrillte Würstchen entgegen- genommen werden.

 

Bei Dämmerung zogen die Teilnehmer dann, mit Fledermaus-Detektoren ausgerüstet, in verschiedenen Gruppen los, um die Fledermäuse, die rund um und über dem Adenauerweiher Insekten jagten, zu beobachten. Direkt am Weiher traf man tatsächlich auch bald auf Wasserfledermäuse, die in großen Kreisen dicht über der Wasseroberfläche nach Nachtfaltern jagten. Die Kinder erkannten die Tiere im Schein des letzten Abendlichtes und waren beeindruckt.

 

Nun kam auch der Fledermaus-Detektor zum Einsatz. Mit diesem Gerät lässt sich nicht nur feststellen, dass Fledermäuse in der Nähe auf Jagd sind, man kann mit ihm auch die verschiedenen Fledermausarten unterscheiden. Dazu muss man wissen, dass Fledermäuse ihre Beutetiere (z.B. Nachtfalter, aber auch andere Insekten) mit Hilfe der Echo-Ortung lokalisieren und fangen können. Sie stoßen Ultraschallrufe aus, also Töne, die so hoch sind, dass wir Menschen sie nicht mehr hören können. Die menschliche Hörfähigkeit endet nämlich bei 16 bis 18 Kilohertz (kHz), die Ultraschallaute werden hingegen im Bereich von 20 bis 140 kHz erzeugt. Treffen die von den Fledermäusen ausgesandten Ultraschallrufe auf Hindernisse, werden sie von diesen reflektiert und kommen mit veränderter Frequenz bei den Tieren wieder an. Die Fledermäuse bemerken diese Veränderung und erkennen dadurch in der Dunkelheit nicht nur ihre Umgebung, sondern lokalisieren auch ihre Beute. Jede Fledermausart erzeugt aber Laute einer ganz bestimmten Frequenz innerhalb des Ultraschallbereiches. Der Fledermaus-Detektor empfängt die hochfrequenten Fledermausschreie und transformiert sie in Töne, die wir hören können.

Wasserfledermaus, Foto: Dietmar Nill
Wasserfledermaus, Foto: Dietmar Nill

Und wenn der Detektor auf eine Frequenz von 45 kHz eingestellt ist und anschlägt, hat man womöglich soeben eine Wasserfledermaus nachgewiesen. Diese rund 5 cm kleine Fledermaus hat ein graubraunes Rückenfell und eine deutlich hellere Bauchseite. Ihre Ohren sind kurz; auffallend sind die großen und borstenbehaarten Füße, mit deren Hilfe sie sogar kleine Fische fangen kann. Die zu den Glattnasen gehörende Fledermausart verdankt ihren deutschen Namen dem charakteristischen Jagdverhalten: Sie fliegt in nur wenigen Zentimetern Abstand über der Wasseroberfläche und erbeutet dort vor allem Zuckmücken und Köcherfliegen. Sehr geschickt keschert sie auf dem Wasser gestrandete Insekten mittels ihrer Flughaut heraus und nimmt sie dann mit dem Maul aus der Flugtasche auf.

Text: Claudia Trunk


Batnight vom 27. August 2016

Zum 20. Jubiläum der Batnight, die am 27. August 2016 in Köln von Claudia Trunk, Susanne Roer und Gerd Joeken organisiert wurde, versammelten sich ungefähr 100 Teilnehmer am Adenauer Weiher im Stadtteil Müngersdorf. Viele Kinder mit Eltern und Großeltern nahmen am Programm des Kölner Naturschutzbundes (NABU Stadtverband Köln) teil. Rund um die Fledermaus hieß das Motto. Nach einer kurzen Einführung von C. Trunk, konnten einige Pfleglinge aus der Auffangstation für Fledermäuse von S. Roer bestaunt und beim Verzehr der Mehlwürmer beobachtet werden. Abgerundet wurde die informative Veranstaltung durch S. Roer mit einem Quiz über zehn Fragen zu Verhalten und Besonderheiten der Fledermäuse. Bei der anschließenden Verlosung gab es für den richtig beantworteten Fragebogen interessante Fachliteratur über Fledermäuse zu gewinnen. Die übrigen Teilnehmer erhielten Trostpreise.

Bei Dämmerung zogen die Teilnehmer  in verschiedenen Gruppen los, um die Fledermäuse, die rund um und über den Adenauer Weiher Insekten jagten, zu beobachten. Zuvor wurde die Kindergruppe noch durch das Spiel „Fledermaus-Nachtfalter“ in die Strategie des Jagdfluges der hochspezialisierten Tiere eingewiesen. Auch Jagdbeute in Form von Haribo-Vampiren gab es für Jung und Alt reichlich.

Direkt am Weiher traf man dann tatsächlich auch bald auf die Wasserfledermäuse, die in großen Kreisen direkt über die Wasseroberfläche nach Nachtfaltern jagten. Die Kinder waren sehr beeindruckt und erkannten die Tiere schnell im Schein des letzten Abendlichts. Wasserfledermäuse erbeuten ihre Nahrung auch, indem sie mit ihrer Schwanzflughaut Insekten, die auf der Wasseroberfläche gestrandet sind, keschern.

Mit Hilfe von Taschenlampen ließen sich dann auch die Zwergfledermäuse, die zwischen den Bäumen unterwegs waren, wunderbar entdecken. Ihr Flug ist wendig und kurvenreich. In raschen Manövern und Sturzflügen ergreifen sie im Zickzackflug ihre Beute.

Ab und zu vernahm man im Detektor von S. Roer den Abendsegler mit seinen charakteristischen „Plip“- und „Plop“-Lauten, die im Frequenzbereich zwischen 19 und 28 Kiloherz (kHz)  wahrgenommen werden konnten. Diese Art jagt im Allgemeinen hoch über den Baumwipfeln nach Insekten. Jagreviere des Abendseglers sind Laubwälder, die eine hohe Dichte an hochfliegenden Insekten aufweisen.

Die Batnight war für alle Beteiligten ein gelungener Abend mit vielen neuen und interessanten Eindrücken.

Alle drei Fledermausarten, die am Adenauer Weiher beobachtet werden konnten, stehen unter Artenschutz. Die Fledermäuse sind vor allem deswegen vor dem Aussterben bedroht, da die Landschaft zunehmend zersiedelt wird und dörfliche Strukturen verschwinden. Windkraftanlagen stellen für manche Arten lokal eine große Gefährdung dar. Noch nicht einschätzbar sind neue Entwicklungen der Landwirtschaft wie der großflächige Anbau von Energiepflanzen wie z.B. Raps.

Die Batnight ist eine Veranstaltung von EUROBATS. Das Abkommen dient der Erhaltung der europäischen Fledermauspopulationen und wurde 1991 unter der Schirmherrschaft des Übereinkommens zur Erhaltung der wandernden wild lebenden Tierarten (UNEP/CMS) gegründet.

Text: Claudia Trunk, Susanne Roer

Bilder: Gerd Joeken


Fledermausfreundliches Haus in NRW

Der NABU Köln zeichnet die Städtische Schule Lindweiler Hof in Köln-Bickendorf als "Fledermausfreundliches Haus" aus.


Die Linderung der Wohnungsnot unserer heimischen Fledermäuse ist das Ziel des vom NRW-Umweltministerium geförderten Projekts „Fledermausfreundliches Haus“ des NABU-NRW. Ziel des Projektes ist es, die Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Menschen, die sich für Fledermäuse engagieren und in ihren Häusern dulden, werden vom NABU mit Urkunde ausgezeichnet und dürfen die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ an ihrem Gebäude anbringen.

Vor kurzem hat der NABU die Plakette „Fledermausfreundliches Haus“ nun auch erstmals einer Schule in Köln verliehen. Ausgezeichnet wurde die Städtische Schule Lindweiler Hof in der Rochusstraße in Bickendorf. Auf Initiative von Kirsten Kreuser, Sozialarbeiterin an der Schule Lindweiler Hof und NABU-Mitglied, startete die Schule im vergangenen Jahr ein bemerkenswertes Fledermausprojekt. So wurden dank des Einsatzes von Ergotherapeut Reinhard Keller und der Schüler unter anderem im ungenutzten Dachstuhl des über 100 Jahre alten Herrenhauses des ehemaligen Gutshofs Lindweiler Hof neue Einflugmöglichkeiten und Spaltenquartiere für Fledermäuse geschaffen. Außerdem wurde der gesamte Dachstuhl durch Abdeckung der  Fenster "fledermausfreundlich" verdunkelt. Die Übergabe von Urkunde und Plakette erfolgte am 09.06.2016 durch Susanne Roer, Vorstandsmitglied und Fledermaus-Expertin des NABU Köln.

Alles Weitere über das "Fledermausprojekt der Städtischen Schule Lindweiler Hof" und das Projekt "Fledermausfreundliches Haus" des NABU-NRW erfahren Sie unter den nachfolgenden Links:

Fledermausprojekt Lindweiler Hof Fassung R.2015

Der NABU ruft Privatpersonen, Schulen oder Gemeinden in Nordrhein-Westfalen auf, sich an dieser Aktion zu beteiligen!


Teilnahme des NABU am ersten "Tag der KÖLNER StadtNatur" am 12. Juni 2016

Am Sonntag, den 12. Juni 2016 fand zum ersten Mal der „Tag der KÖLNER StadtNatur“ im Brunosaal in Köln-Klettenberg statt.

Aussteller aus den Bereichen Naturschutz, Naturbeobachtung, Umweltpädagogik, Natur als Arbeitsplatz, Exkursionen & Naturprodukte präsentierten ihre Angebote und informierten die Besucher über ihre Arbeit.

Der NABU stellte seine aktuellen Projekte "Eulen im Kölner Raum" und "Stadtwiesen statt Rasen" sowie die "Kölschen Kobolde" (Fledermäuse) vor.

Eine Attraktion am NABU-Stand war das neu angeschaffte Stereomikroskop, mit dem die großen und kleinen Besucher interessante Insekten wie Hummel und Libelle sowie das Gewölle eines Uhus bestaunen konnten. Workshops, Mitmachangebote für Erwachsene und Kinder sowie eine Tombola rundeten das Angebot ab. Abends präsentierten Steffi Machnik, Sven Meurs und Sven von Loga noch die multimediale Bilderexkursion durch die Natur der Großstadt Köln und Susanne Roer, Claudia Trunk und Gerd Joeken vom AK Fledermäuse des NABU informierten bei einem Spaziergang am Adenauer Weiher die interessierten Teilnehmer über unsere heimischen Fledermausarten.


Fledermäuse - Fliegende Kobolde auf Melaten

Fledermäuse spielen im Naturhaushalt eine wichtige Rolle. Neben Vögeln und Spinnen zählen die wendigen Nachtflieger zu den wichtigsten Insektenvertilgern und übernehmen eine bedeutsame Funktion bei der biologischen "Schädlingsbekämpfung".

Durch wissenschaftliche Untersuchungen wurde ermittelt, daß größere Fledermäuse im Verlauf eines Sommers bis zu einem Kilogramm Insekten vertilgen. Dies entspricht einer Menge von einer halben Million Insekten. Hinzu kommt, daß Fledermäuse in der Regel erst mit Einbruch der Abenddämmerung ihre Quartiere verlassen. Somit teilen sich Vögel und Fledermäuse sehr geschickt ihre Aufgaben. Vögel machen tagsüber, Fledermäuse nachts Jagd auf "Schadinsekten"!
In Köln leiden viele Menschen an Wohnungsnot - dies gilt gleichermaßen für viele Vögel und unsere heimischen Fledermäuse!
An die achtzig Jahre alt müssen Bäume werden, bevor ein einzigartiges Wohnprojekt startet. Den "Hausbau" besorgen die Spechte, die ihre gezimmerten Höhlen zuerst selbst bewohnen, bevor diese zur "Vermietung" anstehen. Als Nachmieter bewerben sich u.a. Bienen, Eulen, Dohlen, Stare, Tauben, Sittiche und Fledermäuse. Da die kleinen Nachtschwärmer ihre Quartiere nicht selbst bauen können, sind sie auf Specht- und Asthöhlen dringend angewiesen. Verstecke suchen sie auch in Mauerritzen, Fensterläden, hinter Wandverkleidungen, auf Dachstühlen und in Kellern. Parks und Friedhöfe mit reichem Altholzbestand stellen für Fledermäuse einen idealen Lebensraum dar. So ist es nicht verwunderlich, daß auf Melaten während des Sommerhalbjahres mit einbrechender Dunkelheit  Fledermäuse jagen. Hierbei handelt es sich in aller Regel um Zwergfledermäuse. Sie sind kaum schwerer als ein Stück Würfelzucker und besitzen die Größe eines Zaunkönigs. Zwergfledermäuse sind gesellig und jagen gern in kleinen Gruppen über Wiesen und entlang der Baumkronen nach Mücken, Käfern, Nachtfaltern und anderen Insekten.

Den Schutz der Fledermäuse hat sich der NABU zum Anliegen gemacht. Auf Melaten ist der größtmögliche Erhalt des alten Baumbestandes als oberstes Schutzziel anzusehen. Als zusätzliche Hilfsmaßnahme haben die Mitglieder des AK Park und Friedhof an auserwählten Alleen und Wiesen insgesamt 21 Fledermauskästen angebracht. Ein Teil der Kästen wurde vom Umweltamt der Stadt Köln zur Verfügung gestellt.

Text und Bilder: Claus Walter u.a.


19. Internationale Fledermausnacht

Die Gewinner des Quiz mit C. Trunk u. S. Roer
Die Gewinner des Quiz mit C. Trunk u. S. Roer

Im Rahmen der Internationalen Fledermausnacht (International Bat Night) fanden am 29. und 30. August bundesweit 200 Veranstaltungen rund um die Fledermaus statt. Diese Veranstaltungen, die in Deutschland vom Naturschutzbund (NABU) organisiert werden, bieten der Bevölkerung die Möglichkeit, verschiedene Fledermaus-Arten aus nächster Nähe kennenzulernen und zu beobachten. In Deutschland leben 25 verschiedene Fledermaus-Arten, elf davon sind in Köln anzutreffen.

Auch der Kölner NABU Stadtverband veranstaltete seine Bat Night: Am letzten Samstag fanden sich am Adenauerweiher insgesamt über 50 Interessierte, darunter Kinder mit Eltern und Großeltern, aber auchStudierende ein und ließen sich in die Biologie dieser faszinierenden, flugfähigen Säugetiere einführen. Geleitet wurde die Veranstaltung von Susanne Roer und Gerd Joeken vom NABU-Arbeitskreis “Fledermausschutz”. Beide verstanden es großartig, ihrem Publikum mit Hilfe von Anschauungstafeln und Informationsblättern die Fledermäuse näherzubringen.

Sehr beeindruckend war besonders für die etwa 20 anwesenden, sehr interessierten Kinder ein lebendes Tier, welches  in der Fledermaus-Auffangstation von Frau Roer wieder aufgepäppelt worden war. Im Beisein der Fledermausinteressierten wurde das Tier – ein "Kleiner Abendsegler" - dann in die Freiheit entlassen.

Davor lernten die Kinder spielerisch die Orientierungsweise der Fledermäuse kennen. Diese können nämlich mit Hilfe der Echo-Ortung Beutetiere wie Nachtfalter und andere Insekten lokalisieren und fangen: Stoßen die von den Fledermäusen ausgesandten Ultraschallrufe auf Hindernisse, werden sie von diesen reflektiert und kommen verändert wieder bei den Tieren an. Sie hören diese Veränderung und berechnen auf dieser Basis nicht nur das Aussehen ihrer Umgebung, sondern lokalisieren auch ihre Beute. Einige Fledermaus-Arten, etwa die Große Hufeisennase, die hier in Deutschland kaum  zu finden ist, können sogar die Größe des Beutetieres durch konstante Echolot-Rufe, die die Flügelbewegung des potentiellen Beutetieres abtasten, abschätzen.

Hierzu spielten die Kinder das „Fledermaus-Falter-Spiel“. Dabei bildeten sie einen Kreis und fassten sich an den Händehn. Zwei Kinder wurden ausgewählt, die einen Nachtfalter bzw. eine Fledermaus nachahmen sollten. Dem Kind, das die Fledermaus nachahmte, wurden die Augen mit einem Tuch verbunden. Das zweite Kind rief „Falter“, worauf die “Fledermaus” sofort versuchen musste, den “Falter” zu fangen – und zwar allein über den leistungsfähigen Hörsinn.

Des weiteren untersuchten die Kinder Fledermaus-Kot (der übrigens einen hervorragenden Pflanzendünger abgibt). Der  Kot wurde in Wasser aufgelöst  und auf Überreste gefressener Insekten ( Fühler, Panzerreste von Laufkäfern) hin untersucht.

Ein Quiz mit vielen lehrreichen Fragen konnten die Kinder mit Hilfe der Schautafeln und ausgelegten Büchern selbst beantworten. Danach wurden von den richtig beantworteten Fragebögen sechs ausgelost und die Gewinner ermittelt. Als Gewinnpreise überreichte Susanne Roer kleine Fledermausbücher.

Um dem großen Hunger, der mit vorgerückter Stunde immer stärker wurde, entgegenzuwirken, wurden Würstchen gegrillt und den Kindern und Erwachsenen gegen eine Spende ausgehändigt.

Mit Beginn der Dämmerung begann dann die Fledermaus-Führung rund um den Adenauerweiher. Der alte Baumbestand rund um den Adenauerweiher bietet den Fledermäusen zahlreiche Verstecke (Spechthöhlen) sowie je nach Art Wasserflächen und Gehölz, wo sie Nahrung wie Mücken oder Nachtfalter finden können.

Im Licht des Vollmondes ließen sich viele Wasserfledermäuse bei ihren Beutefängen sehr schön beobachten. Sie konnten zudem – so wie auch Zwergfledermäuse und der Große Abendsegler – mit Hilfe eines Detektors bestimmt werden. Dieses Gerät setzt die Ultraschalllaute der Fledermäuse in Schallwellen niedrigerer Frequenz um, so dass sie für uns Menschen hörbar sind. Die verschiedenen Fledermaus-Arten können dann an dem unterschiedlichen Frequenzbereich, in welchem sie ihre Laute ausstoßen, erkannt werden.

Alle heimischen Fledermaus-Arten stehen unter strengem Artenschutz. Ihre Sommer- oder Winterquartiere dürfen weder beschädigt noch beseitigt werden.  Auch über solche Fragen zu informieren (und dabei den herrlichen Abend am Adenauerweiher zu genießen), war das Ziel der Kölner Bat Night gewesen; es dürfte voll erreicht worden sein.
Claudia Trunk

(Vorstandsmitglied des NABU Stadtverbandes Köln)

Bilder: G. Joeken


Aufruf zur Mitarbeit im Arbeitskreis

 

Wer sich für die Fledermäuse und ihren Lebensraum interessiert, ist eingeladen, im Arbeitskreis (AK) Fledermausschutz mitzumachen.

 

Der AK Fledermausschutz will zuerst einmal die Lebensräume der Kölner Nachtschwärmer in unserer Stadt finden. Dies ist eine große Aufgabe, die vom NABU Landesverband mit dem Projekt "Das

fledermausfreundliche Haus" unterstützt wird.

 

Darüber hinaus will der Arbeitskreis Kenntnisse über die in Köln lebenden Arten und ihre Lebensgewohnheiten vermitteln. Er möchte die Zahl der angebotenen Fledermausführungen für Kinder und Erwachsene erhöhen und den Fledermausnotdienst für gefundene Tiere stärken. Außerdem geht es darum, Hauseigentümer und Mieter rund um das fledermausfreundliche Haus zu beraten. Interesse? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf: Susanne Roer, Tel. 0221/ 977 17 66


Kölner Fledermäuse suchen eine Unterkunft!

© Jürgen Laubhold
© Jürgen Laubhold

 

Wer ist bereit, den Fledermäusen am Haus oder im Dachstuhl ein Zuhause anzubieten? Die Gegenleistung klingt verlockend: Eine mückenfreie Zone rund ums Haus! 

Wie kann man den Fledermäusen helfen? Jeder kann am Haus unter dem First einen oder zwei Fledermausfassadenkästen anbringen. Am Dach lässt sich durch Lüfterdachpfannen ein Einflug in einen nicht benutzten Dachboden schaffen. Der Arbeitskreis Fledermausschutz im NABU Stadtverband Köln bietet Hilfe und eine Plakette für ein fledermausfreundliches Haus.


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Das fledermausfreundliche Haus
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Möchten Sie mehr über Fledermäuse wissen?

Mehr über die "Kölschen Kobolde" findet man unter diesem Link!

Alle Fragen zu Fledermäusen werden hier beantwortet: 

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Kölsche_Kobolde-1.pdf
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18. Europäische Fledermausnacht am Adenauer Weiher

 

Ende August 2014 hat der NABU zur Batnight aufgerufen. Der Kölner Stadtverband bot eine Exkursion im Stadtwald an, hier der Bericht: Trotz unbeständigem Wetter hatten sich ca. 30 Fledermausinteressierte zur Abendexkursion am Adenauer Weiher versammelt – darunter viele Kinder. Gerd Joeken und Susanne Roer vom Arbeitskreis Fledermausschutz leiteten die Exkursion.So erfuhren wir u.a. welche Fledermäuse am Adenauer Weiher heimisch sind (Großer Abendsegler, Zwergfledermaus und Wasserfledermaus). Wir bekamen interessante Informationen über die Verhaltensweisen der verschiedenen Arten, ihre Lebensweise, Fortpflanzung, Wochenstubenquartiere und vieles mehr. Einige Fledermäuse konnten wir im Flug beobachten und ihre Rufe mit dem Fledermausdetektor hören.Susanne Roer, die schon seit Jahren eine Fledermaus-Auffangstation betreut, hatte eine lebende Fledermaus mitgebracht, was nicht nur für die Kinder das Highlight des Abends war.Leider begann es im Laufe des Abends heftig zu regnen, so dass nur noch wenige Fledermäuse zu sehen waren.Wer noch Fragen zu diesen interessanten Fledertieren hat, kann auf der Hompage des NABU Köln alle Antworten finden in dem Flyer zum herunterladen: Kölsche Kobolde 


Fledermaus-Auffangstation

 

Seit vielen Jahren betreut Susanne Roer die Fledermaushilfe im NABU Köln. Mit viel Erfahrung und Geduld päppelt sie verletzte oder aus dem "Nest" gefallene Fledermäuse auf.

Falls Sie Fragen oder Hilfe benötigen:

Susanne Roer, Tel. 0221/ 977 17 66


Werden Sie Fledermauspate!

Fledermäuse sind vom Aussterben bedroht. Zur Hauptbedrohung der nützlichen Insektenfresser zählt der Verlust von Lebensräumen. Ihre Zahl hat in Deutschland abgenommen, da sie keine Schlafquartiere finden (hohle Bäume werden sehr oft wegen Umsturzgefahr gefällt und bei Dachböden sind aus Energiespargründen alle Ritzen abgedichtet).


Der Kölner NABU unterstützt mit seiner Aktion "Kölsche Kobolde" den Erhalt der Fledermäuse. Auch Sie können den kleinen Flattertieren helfen! So wie unsere Fledermauspaten, die eine Patenschaft zum Geburtstag geschenkt bekommen haben oder selber Fledermauskästen gespendet haben.


Dass man den Kasten als Pate auch selber anbringen darf, ist natürlich Ehrensache! Mitmachen? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf. Fledermauskästen kann jeder spenden (Preise zwischen 30 und 65 Euro pro Stück). Es werden noch viele gebraucht! Bei Interesse informieren wir Sie gerne über Anbieter und Anbringungsmöglichkeiten.


Bilder von Fledermauspaten:


Mehr Infos zu Fledermäusen findet man auf den folgenden Links