Mauersegler Livestream 2025 startet

Mauerseglerkasten (Marke Eigenbau Herr Brill) mit Nestmulde und Kamera (Foto: Jana Romero)
Mauerseglerkasten (Marke Eigenbau Herr Brill) mit Nestmulde und Kamera (Foto: Jana Romero)

30.04.2025

Im Rahmen unseres Nistkastenprojekts haben wir in der Kölner Innenstadt einen Mauerseglerkasten mit einer Kamera ausgestattet und können nun im Livestream die diesjährige Brutsaison mitverfolgen.

 

Dr. Hans-Helmut Brill hatte uns kontaktiert und seinen selbstgebauten Mauersegler-Nistkasten für eine solche Aktion angeboten. Dort brüten seit 6 Jahren Mauersegler, sodass der Einsatz einer Kamera dort wirklich vielversprechend war.

Der LBV hat uns einen sehr guten Webcam Anbieter empfohlen, der uns klasse beraten hat und uns beim Einbau und der Installation der Kamera unterstützt hat.

Vorher musste der Kasten noch etwas von Herrn Brill umgebaut werden, sodass die Kamera genügend Platz fand und nachdem sein Balkon dann verkabelt war, konnte es quasi auch schon pünktlich zur Rückkehr der Mauersegler losgehen.

 

Die ersten Beobachtungen waren schon sehr spannend. Denn bereits seit Installation der Kamera konnten wir beobachten, dass das Mauerseglerpärchen regelmäßig im Kasten übernachtet. Und dass sie Langschläfer sind, denn meistens flogen sie am nächsten Morgen nicht vor 11 Uhr wieder los.

 

Damit alle Meilensteine festgehalten werden, haben wir ein Logbuch eingerichtet und fiebern nun der Eiablage und der Aufzucht der Jungen entgegen.

 

Ein großes Dankeschön geht an die Deutsche Postcode Lotterie für die Förderung dieses Projekts!

 

 


Der Mauersegler (Apus apus)

Foto: Willi Rolfes
Foto: Willi Rolfes

Der Mauersegler ist ein rußbrauner, etwa 40 cm spannender Vogel mit sichelförmigen Flügeln, der oft mit Schwalben verwechselt wird. Er ist hervorragend an das Stadtleben angepasst und verbringt fast sein ganzes Leben in der Luft, wo er frisst, trinkt, schläft und sich fortpflanzt. Mit jährlichen Flugleistungen von bis zu 190.000 km und Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h gilt er als Ausdauersportler unter den Vögeln.

Mauersegler fangen ausschließlich fliegende Insekten in der Luft, z. B. Schwebfliegen, Mücken oder Ameisen. Bei Schlechtwetter fliegen sie hunderte Kilometer zu besseren Nahrungsgebieten („Wetterfluchten“). Jungvögel können in Kältestarre überleben, was ihre Entwicklung verzögert.

Sie brüten einmal jährlich zwischen Mai und Juli und ziehen 2–3 Jungvögel groß. Die Art ist ein reiner Gebäudebrüter und bevorzugt schwer einsehbare, hochgelegene Nischen an Altbauten, Kirchen oder Flachdachgebäuden. Sie brüten in Kolonien und benötigen freien Luftraum zum Einflug. Nester sind klein, spärlich und fast unsichtbar.

Als Langstreckenzieher verbringen Mauersegler nur von Ende April bis Juli in Mitteleuropa und überwintern in Afrika. Sie sind äußerst ortstreu und nutzen denselben Brutplatz ein Leben lang.

Ihre Unauffälligkeit macht sie bei Bauarbeiten besonders gefährdet – schon Baugerüste oder Sanierungen können Brutplätze zerstören. Einmal verlorene Quartiere werden selten neu angenommen, was langfristig Kolonien zum Erlöschen bringen kann.

 

Ausführliche Infos zum Mauersegler gibt es hier.