Nachfolgeprojekt:

Fledermäuse in Köln – Schutz der fliegenden Säugetiere in einer Großstadt – besonders auf den Kölner Friedhöfen

Nach dem erfolgreichen letztjährigen Projekt „Fledermäuse in Köln – Schutz der fliegenden Säugetiere“ freuen wir uns, dass die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW auch das Nachfolgeprojekt fördert. Bei den Kartierungen im letzten Sommer, konnten wir feststellen, dass es auf den Kölner Friedhöfen deutlich mehr Arten als auf den anderen städtischen Grünflächen gibt. Als wichtiger Bestandteil der Stadtnatur und als „Grüne Lungen“ Kölns bieten die Friedhöfe nicht nur Vögeln und Insekten einen wertvollen und einzigartigen Lebensraum, auch die Fledermäuse profitieren von den strukturreichen Lebensräumen und dem Höhlenangebot in alten Bäumen oder in den Gruften.

Großer Abendsegler, Foto: Eckhard Grimmberger
Großer Abendsegler, Foto: Eckhard Grimmberger

Der NABU Stadtverband Köln setzt sich bereits seit vielen Jahren für den Erhalt und die Förderung einer naturnahen Pflege und Gestaltung der Kölner Friedhöfe ein und engagiert sich dort aktiv. In ehrenamtlicher Arbeit werden dort Vogel- und Fledermausnistkästen gereinigt, Wildbienennisthilfen installiert oder die Friedhofsgärtner*Innen bei der Auswahl von geeigneten Pflanzen (einheimisch, vogel- und insektenfreundlich) beraten und unterstützt.

Um praktische Maßnahmen umzusetzen, ist eine gute Datengrundlage natürlich die Basis. Deshalb möchten wir gerne detaillierter kartieren, um geeignete Standorte für Schutzmaßnahmen für Fledermäuse ausfindig zu machen und diese dann umzusetzen.

Wer im Arbeitskreis mitmachen möchte, kann sich gerne bei jana.romero@nabu-koeln.de melden.



Fledermäuse - Batnight vom 28. August 2021

Im Rahmen der Internationalen Fledermausnacht (International Batnight) fanden am 28. und 29. August zahlreiche Veranstaltungen rund um die Fledermaus statt. Diese Veranstaltungen werden vom Europäischen Büro für Fledermausschutz (Eurobats) ausgerufen und in Deutschland vom Naturschutzbund, dem NABU, organisiert.

Auch der Kölner NABU-Stadtverband veranstaltete seine Batnight, wieder corona-konform: Zum 25. Jubiläum fanden sich am Adenauer Weiher in Müngersdorf insgesamt 34 Interessierte – darunter zahlreiche Kinder mit Eltern und Großeltern – trotz schlechter Wetterprognosen ein und ließen sich in die Biologie dieser faszinierenden flugfähigen Säugetiere einführen. Geleitet wurde die Veranstaltung von der Biologin Claudia Trunk und der Geografin Jana Romero, die gerade ihre Masterarbeit über Fledermäuse abgeschlossen hat. Unterstützt wurden sie von Antonia Donner, die als Biologiestudentin im Moment ihr Berufspraktikum beim NABU Stadtverband Köln absolviert, und von Claus Walter, der sich im NABU schon seit Jahrzehnten für den Fledermausschutz einsetzt. Weiterlesen ...

Zunächst informierte Claudia Trunk ausführlich über die Flugakrobaten der Nacht und wies daraufhin, wie unglaublich gut sich die Fledermäuse über Millionen von Jahren an ihre Umwelt angepasst haben. Neben den typischen Säugetiermerkmalen haben die Fledermäuse auch ganz spezielle Merkmale herausgebildet. So sind sie die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen und sich mit Hilfe der Ultraschall-Echoortung in der Nacht orientieren können. Auch den drastischen Rückgang der Fledermausbestände in Deutschland sprach Claudia Trunk an, nannte Ursachen wie etwa den verstärkten Einsatz an Insektiziden und gab Ratschläge, wie ein jeder sich zu Hause für den Fledermausschutz aktiv einsetzen könne – beispielsweise durch das Aufhängen von Fledermauskästen im eigenen Garten oder durch den Anbau insektenfreundlicher Stauden in Kübeln auf Terrassen oder in Balkonkästen. Auf diese Weise werden heimische Fledermäuse, die allesamt Insektenfresser sind, angelockt.

 

Jana Romero stellte sodann die drei Fledermausarten, die am Adenauer Weiher in der Dämmerung oder nachts auf die Jagd gehen, mit Hilfe von Fotografien vor: 

• Der Große Abendsegler ist unsere größte heimische Fledermaus und weist eine Flügelspannweite von 40 cm auf. Dies entspricht immerhin ungefähr der Flügelspannweite von Staren oder Mauerseglern! Der Große Abendsegler ist eine typische Waldfledermaus und bewohnt alte Spechthöhlen in Bäumen. Er geht kurz vor Dämmerungseinbruch auf Jagd – daher der Name – und jagt im offenen Luftraum über den Baumwipfeln. 

 

• Die Zwergfledermaus hingegen ist eine sehr kleine, nur daumengroße Fledermausart. Sie kommt in Köln am häufigsten vor und ist ein ausgesprochener Kulturfolger.

 

• Die Wasserfledermaus schließlich ist nur geringfügig größer als die Zwergfledermaus und keschert mit ihrer Flughaut gekonnt gestrandete Insekten auf der Wasseroberfläche. Auch sie hat ihre Quartiere in Baumhöhlen.

 

Abgerundet wurde der Informationsteil der Veranstaltung durch ein Fledermausquiz, an dem alle Kinder teilnahmen. Jedes Kind war danach stolzer Besitzer eines interessanten Fledermausbüchleins mit schönen Fotos.

 

Viel Spaß hatten die Kinder dann noch bei der spielerischen Einführung in die Jagdstrategie der Fledermäuse. Fledermäuse senden während der Jagd immerfort Ortungslaute im Ultraschallbereich aus. Es handelt sich also um Töne, die so hoch sind, dass sie das menschliche Ohr nicht hören kann. Stoßen die Ultraschallwellen nun auf ein Hindernis, so werden sie reflektiert und treffen verändert wieder bei den Tieren an. Diese Veränderung nehmen die Fledermäuse mit ihren Ohren wahr und ihr Gehirn wertet sie aus. Auf diese Weise können Fledermäuse ihre Beutetiere lokalisieren. 

 

Für das Fledermaus-Nachtfalter-Spiel bildeten Erwachsene und Kinder einen Kreis. Einem Kind, das die Fledermaus nachahmte, wurden die Augen mit einem Tuch verbunden. Zwei bis drei weitere Kinder waren die Nachtfalter und mussten, sobald die Fledermaus „Fledermaus!“ rief, mit „Nachtfalter!“ antworten. Die „Fledermaus“ musste nun versuchen, allein mit Hilfe ihres Hörsinnes die im Kreis umherschwirrenden „Nachtfalter“ zu fangen.

 

Mit Beginn der Dämmerung zogen dann alle Teilnehmer*innen zusammen mit den drei fachkundigen Führer*innen, die mit Taschenlampen und Batdetektoren bestückt waren, los und konnten schon bald Zwergfledermäuse beobachten, wie sie mit ihrem wendigen Zickzackflug in raschen Stürzflügen ihre Beute ergreifen. Auch der Abendsegler zeigte sich über dem Adenauer Weiher und konnte mit seinen charakteristischen „Plip“- und „Plop“-Lauten, die im Frequenzbereich zwischen 19 und 25 kHz liegen, im Detektor wahrgenommen werden. Erstaunlich viele Wasserfledermäuse konnten die Teilnehmer im Schein der Taschenlampen beobachten, die die vielen weißen Falter knapp über der Wasseroberfläche verspeisten. Alle drei Fledermausarten, die am Adenauer Weiher beobachtet werden konnten, stehen unter Artenschutz!

 

Die Batnight war für alle Beteiligten ein gelungener Abend mit vielen neuen und interessanten Eindrücken.

Text: Claudia Trunk

Fotos: Jana Romero

Karten für die 5 großen Stadt-Friedhöfe

Zum Vergrößern auf die Karten klicken!


Ein Beet für Fledermäuse

Am Freitag, den 24.04.´20 haben wir auf dem Kölner Westfriedhof ein Beet für Fledermäuse angelegt. Genauer gesagt, ein Beet mit Futterpflanzen für deren Beute, die Nachtfalter.

 

Mit freundlicher Unterstützung der Friedhofsgärtner Bodo Ziems und Mirko Gambietz wurden auf der Wiese neben der Trauerhalle heimische Wildstauden eingepflanzt, wie zum Beispiel Wiesensalbei, Moschus-Malve, Königskerze und weitere insektenfreundliche Pflanzen. Zusätzlich wurde eine Regio Saatgut-Mischung speziell für Nachtfalter ausgesät, die weitere Arten wie Seifenkraut, Nachtviole und Duftnachtkerze enthält. Viele dieser Arten zeichnen sich dadurch aus, dass sie erst abends ihren süßlichen Duft verströmen und so die nachtaktiven Falter anlocken.

 

 

Um das Beet herum befinden sich bereits zahlreiche Fledermauskästen, im Herbst sollen weitere dazu kommen. Somit bietet der Westfriedhof den geflügelten Säugetieren nicht nur einige Dächer über dem Kopf, sondern demnächst auch die entsprechende Nahrung.

Im Rahmen des von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung geförderten Projekts „Fledermäuse in Köln – Schutz der fliegenden Säugetiere in der Großstadt“ konnten wir bei den Kartierungen im letzten Sommer feststellen, dass es auf den Kölner Friedhöfen deutlich mehr Arten als auf den anderen städtischen Grünflächen gibt. So auch auf dem Westfriedhof. Diesen Sommer werden wir für das Nachfolgeprojekt weiterkartieren und schauen, wie das Beet bei den Fledermäusen ankommt.

Wenn ihr euren Garten oder Balkon auch nachtfalterfreundlich gestalten wollt, schaut doch mal hier vorbei: https://www.nabu-koeln.de/projekte/flederm%C3%A4use/der-fledermausfreundliche-garten/


Fledermäuse in Köln – Schutz der fliegenden Säugetiere in der Großstadt

Das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW geförderte Fledermausprojekt vom NABU Stadtverband Köln steht in den Startlöchern.

In Deutschland gibt es 25 verschiedene Fledermausarten, in Köln kommen mindestens sieben davon vor. Die meisten dieser Arten stehen auf der „roten Liste“ und sind in ihren Lebensräumen bedroht.

Für den Schutz der nachtaktiven Stadtbewohner ist es wichtig zu wissen, welche Arten wo leben und wie man sie unterstützen kann, beispielsweise durch das Anbringen von Fledermauskästen oder das Pflanzen von Futterpflanzen für Nachtfalter. Dort wo Quartiere durch Bau- oder Sanierungsmaßnahmen verloren gehen, muss für Ersatz gesorgt werden. Ideal wäre für die Tiere aber der Erhalt von alten, höhlenreichen Bäumen, sowie von ungestörten und zugänglichen Dachstühlen, sowie der Schutz von insektenreichen Jagdhabitaten und natürlich der Verzicht auf Insektizide.

Der NABU Köln startet deshalb diesen Monat ein Artenschutz- und Öffentlichkeitsprojekt. Damit wollen wir Akzeptanz für Fledermäuse in der Stadt schaffen und zeigen, wie seltene Arten auch in einer Großstadt geschützt werden können. Wir wollen gemeinsam nachts auf Tour gehen und die geheimnisvollen Tiere in ihren Lebensräumen erkunden und kartieren.

Ein Highlight wird dieses Jahr auch wieder die bundesweite Batnight am Samstag den 29. 08.2020, ab 20:30 Uhr sein.

Ansprechpartnerin: Jana Romero


Die drei häufigsten Fledermausarten in Köln im Portrait

 

Deutschland ist Fledermausland. Bundesweit kommen 25 Fledermausarten vor. In Köln wurden bislang 11 Arten nachgewiesen, davon sind einige aber eher seltene Gäste.

 

Hier die drei prominentesten Arten in Köln im Überblick:

 

Die Zwergfledermaus – Pipistrellus pipistrellus

Die zweitkleinste, europäische Fledermausart ist eine typische „Gebäudefledermaus“ und ist in Köln beinahe im ganzen Stadtgebiet anzutreffen.

 

Sie jagt in Parks, Alleen, am Ufer von Gewässern oder an Waldrändern nach Insekten. Dabei verfolgt sie ihre Beute in drei bis fünf Metern Höhe in schnellen Zickzackflügen, sammelt aber auch schon mal Insekten vom Boden oder vom Blattwerk ab.

 

Als Wochenstuben und Winterquartiere nutzt sie vorwiegend Spalten an Gebäuden, beispielsweise in Rollladenkästen, hinter Gebäudeverkleidungen, aber auch Felsspalten oder abstehende Baumrinde werden häufig von ihr genutzt.

 

Die Zwergfledermaus hat eine schwarzbraune Schnauze und dunkle, kleine Ohren. Ihr Fell ist auf der Oberseite rot- bis dunkelbraun und auf der Unterseite gelb- bis gelbbraun.

Ihre Flügelspannweite liegt zwischen 18 und 24 cm und sie wiegt zwischen 3,5 und 8 Gramm, also nicht mehr als ein Stückchen Schokolade.

 

Die Wasserfledermaus – Myotis daubentonii

Diese mittelgroße Fledermaus lebt, wie der Name schon sagt, in Gewässernähe und ist in Köln häufig in Parks an den Weihern anzutreffen.

 

Sie jagt dicht über der Wasseroberfläche und fängt dabei vorwiegend Insekten, schafft es aber auch kleine Fischchen zu erbeuten. Dazu benutzt sie ihre Schwanzflughaut und die Hinterbeine.

 

Als Wochenstuben bezieht sie Baumhöhlen, Nistkästen und Gebäudespalten. Als Winterquartiere nutzt sie bevorzugt Höhlen und Stollen, wo sie meist eingezwängt in Spalten überwintert.

 

Die Wasserfledermaus hat ein rötlich braunes Gesicht braungraues Fell und große Füße. Ihre Flügelspannweite liegt zwischen 24 und 28 cm und sie wiegt zwischen 7 und 15 Gramm.

 

Der Große Abendsegler – Nyctalus noctula

Diese Waldfledermaus kann man auch in Köln entdecken. Der große Abendsegler lebt normalerweise in Laub- und Mischwäldern, besiedelt aber auch Parks mit Altbaumbeständen.

 

Er ist häufig schon vor Sonnenuntergang zu beobachten und jagt oberhalb der Baumkrone. Seine Sommerquartiere und Wochenstuben liegen meist in Baumhöhlen, aber auch Fledermauskästen werden von ihm genutzt.

 

Zum Überwintern nutzt er hohle Bäume, tiefe Felsspalten, aber auch Mauerrisse von Häusern.

 

Der große Abendsegler hat kurze, rundliche Ohren und lange, schmale Flügel. Sein Fell ist kurz und gelb- bis rotbraun.

 

Seine Flügelspannweite kann bis zu 40 cm betragen und er wiegt zwischen 19 und 40 Gramm.

 

© Die 3 Fledermauszeichnungen sind von

Stefanie Gendera


Weitere Fledermäuse:

Kleiner Abendsegler– Nyctalus leisleri

Die mittelgroße Fledermausart ist eine Waldfledermaus, die auch in Köln zu beobachten ist. Sie ist nicht so häufig vertreten wie ihre Schwesternart, der große Abendsegler.

 

Sie jagt abends erst später als der große Abendsegler und auch tiefer als dieser. So kann man ihn auch unterhalb der Baumkronen und abseits der Wäldern beobachten.

 

Als Wochenstuben und Winterquartiere nutzt sie überwiegend Baumhöhlen, aber auch Fledermauskästen und selten auch Gebäudespalten werden bezogen. Zwischen den Sommer- und den Winterquartieren liegen weite Entfernungen, bis zu 1000 km.

Der kleine Abendsegler hat ein kurzes, anliegendes Fell. Die Haare sind an der Basis schwarzbraun und die Spitzen an der Oberseite rostbraun, an der der Unterseite gelbbraun.

Er wiegt zwischen 13 und 20 Gramm und besitzt eine Flügelspannweite von 26 bis 32 cm.


Braunes Langohr – Plecotus auritus

Diese mittelgroße Fledermausart lebt normalerweise in Laub- und Mischwäldern. In Köln besiedelt sie große Friedhöfe, Parks und Gartenanlagen mit Altbaumbestand. Dort jagt sie in niedrigen Höhen im Unterwuchs.

 

Mit ihren 3 bis 4 cm großen Ohrenmuscheln kann sie neben den Echos der Ultraschalllaute auch die Krabbelgeräusche ihrer Beute einfangen. In der Winterschlafhaltung sind die Ohren zusammengelegt am Körper, so werden sie vor der Kälte geschützt.

 

Als Wochenstuben nutzt sie Baumhöhlen, aber auch Nistkästen, Gebäudeverkleidungen und Dachböden. Ihre Winterquartiere befinden sich vor allem in unterirdische Höhlen, Stollen und Keller. Manchmal überwintert sie auch in Baumhöhlen oder Felsspalten.

 

Das Fell des Braunen Langohrs ist an der Oberseite graubraun gefärbt und an der Unterseite hellgrau. Die Spannweite beträgt zwischen 24 und 28,5 cm und das Gewicht 4,5 bis 11 Gramm.


Großes Mausohr – Myotis myotis

Das Große Mausohr ist die größte, in Deutschland heimische Fledermaus. Sie wird als typische Kirchenfledermaus bezeichnet, da sie gerne großräumige und ungestörte Dachböden in Kirchen, Schlösser und anderen großen Gebäuden als Sommerquartier nutzt.

 

Sie jagt in Gebieten mit alten Baumbeständen dicht über dem Erdboden. Einen Großteil ihrer Beute sind flugunfähige Laubkäfer.

 

Als Winterquartiere nutzt sie unterirdische Verstecke in Höhlen und Stollen mit hoher Luftfeuchtigkeit.

 

Das Fell des Großen Mausohr ist an der Oberseite gelbbraun, an der Unterseite ist es deutlich heller, fast weißlich. Sein Gewicht liegt zwischen 28 und 40 Gramm und er erreicht eine Spannweite von bis zu 43 cm.


Kleine Bartfledermaus – Myotis mystacinus

Die kleine Fledermausart ist kaum größer als die Zwergfledermaus. Sie jagt in strukturreichen Landschaften an Bachläufen und Waldrändern. Man kann sie in Parkanlagen und Gärten oder an Fließgewässern und in Wäldern beobachten.

 

Ihre Wochenstuben befinden sich hauptsächlich in engen Spalten von Bauwerken oder zwischen Verschalungen. Als Winterquartiere nutzt sie unterirdische spaltenreiche Höhlen, Keller oder Felsenbrunnen, die frostfrei sind und eine hohe Luftfeuchtigkeit besitzen.

 

Die kleine Bartfledermaus hat ein langes, krauses Fell, das grau bis graubraun gefärbt ist. Sie wiegt zwischen 3 und 9 Gramm und hat eine Spannweite von 19 bis 23 cm.


Rauhhautfledermaus – Pipistrellus nathusii

Diese Waldfledermaus ist etwas größer als die Zwergfledermaus. Sie ist ein Fernwanderer und legt Strecken von 1500 km zwischen Sommer- und Winterquartier zurück.

 

Sie jagt in lichten Althölzern entlang von Wegen und anderen Schneisen, auch an Uferbereichen und über Waldwiesen ist sie zu beobachten.

 

Im Sommer bezieht sie Baumhöhlen und enge Spalten, wie Stammrisse oder hinter abgeplatzten Rinden. Als Winterquartier nutzt sie Holzstapel, Baumhöhlen und zum Teil auch Gebäude.

 

Die Rauhautfledermaus hat dunkelbraune Flügel, die entlang des Körpers dicht behaart sind. Das Fell ist an der Oberseite rotbraun und an der Unterseite hellbraun. Ihre Spannweite beträgt zwischen 23 und 25 cm und sie wiegt 6 bis 15 Gramm.


Teichfledermaus – Myotis dasycneme

Diese mittelgroße Fledermaus ist etwas größer als die ähnliche Wasserfledermaus.

 

Ihr Jagdgebiet sind seenreiche Landschaften mit großen Stillgewässern und Flüssen oder Teichlandschaften. Dort fliegt sie 10 bis 60 cm über der Wasseroberfläche in einem geradlinigen Flug und fängt vor allem Zuckmücken und Köcherfliegen.

 

Als Sommerquartiere nutzt sie Gebäude, Dächer und Verschalungen. Im Winter sucht sie sich unterirdische Hohlräume mit hoher Luftfeuchtigkeit.

 

Die Teichfledermaus hat kleine Ohren und ihr Fell ist an der Oberseite bräunlich, an der Unterseite weißgrau. Sie wiegt 14 bis 20 Gramm und hat eine Spannweite zwischen 20 und 30 cm.


Zweifarbfledermaus – Verspertilio murinus

Die mittelgroße Fledermausart besitzt als einzige europäische Fledermaus 4 Milchzitzen.

 

Sie jagt die ganze Nacht hindurch, etwa 10 m über den Bäumen. Meist kommt sie in Wäldern und gewässerreichen Landschaften vor.

 

Als Sommerquartier nutzt sie Spalten und Zwischenräume von Verkleidungen und Dachkonstruktionen. Sie überwintert in Spalten von hohen Gebäuden und legt auf dem Weg zum Winterquartier 1000 km zurück.

 

Ihr namensgebendes Fell ist zweifarbig, dicht und lang. Die Haarbasis ist schwarzbraun und die Spitzen silbern bis weißgrau. Sie hat eine Spannweite von 27 bis 33 cm und wiegt zwischen 12 und 23 Gramm.


Mückenfledermaus – Pipistrellus pygmaeus

Die Mückenfledermaus ist die kleinste Fledermausart Deutschlands. Sie wurde 2012 zum ersten Mal in Köln nachgewiesen. Sie ähnelt stark der Zwergfledermaus und ist sogar noch etwas kleiner.

 

Sie besiedelt vor allem Feucht- und Auwälder.

 

Als Gebäudefledermaus nutzt sie als Sommer- und Winterquartier überwiegend spaltenförmige Verstecke an Gebäuden, Fensterläden, Mauerhohlräume und Fassadenverkleidungen. Sie besetzt aber auch Nistkästen und Baumhöhlen.

 

Sie wiegt nicht mehr als 3,5 bis 8 Gramm und hat eine Spannweite zwischen 18 und 24 cm.

 

 

© Alle Fledermauszeichnungen auf dieser Seite sind von

Stefanie Gendera