Obwohl der Maulwurf ausdrücklich per Gesetz geschützt ist, es also verboten ist, ihn auch nur zu stören, geschweige denn zu töten, wird ihm häufig übel nachgestellt. Unbeliebt macht sich der Maulwurf einzig und allein durch seine auffällige Bautätigkeit. Die kleinen Hügel entstehen aus dem Aushubmaterial der Gänge, Schlaf-, Nest- und Vorratskammern, die der Maulwurf im Untergrund gräbt. Mit dem Kopf beziehungsweise dem Rüssel schiebt er überschüssiges Erdmaterial nach oben, wirft den „Bauschutt“ schließlich vor seine eigene Haustür und wird so seinem Namen gerecht. Dieser stammt nämlich von dem alten Begriff „Molte“, was mit der Schnauze nichts zu tun hat, sondern einfach „Erde“ bedeutet.
Der Maulwurf könnte also auch „Erdwerfer“ heißen.
Prinzipiell kann man sich über Maulwürfe freuen, denn ihre Anwesenheit zeigt, dass der Boden gesund ist und es zahlreiche Kleinlebewesen im Boden gibt, die Nahrungsgrundlage der Maulwürfe sind. Der Maulwurf lebt von tierischer Nahrung wie Regenwürmer und Raupen. Da er sehr gerne Schädlinge wie Schnecken, Engerlinge, Schnakenlarven frisst, ist er ein ausgesprochener Nützling im Garten. Anliegen des NABU ist es, die Vorurteile gegenüber Maulwürfen aus dem Weg zu räumen. Wir setzen uns deshalb für ein gutes Zusammenspiel von Gärtnern und Maulwürfen ein.
Wer im Auto oder mit der Bahn durch Deutschland reist, sieht gerade im Winter häufig mehrere Rehe in einer Gruppe zusammenstehen. Sind Rehe nicht Einzelgänger? Schon, doch in der rauen Jahreszeit bedeutet Gemeinschaft auch Sicherheit. Auf der Suche nach Futter zupfen Rehe jetzt die letzten grünen Blätter von den Büschen oder scharren im Erdboden nach verbliebenen Früchten. Das Reh ist ein Kräuterprofi, der weiß, welche Pflanzen genießbar sind und welche nicht. Acht bis zwölfmal am Tag muss ein Reh fressen, um satt zu werden. Nicht Gräser, sondern Kräuter, Blüten, Knospen und Triebe stehen auf der Speisekarte. Rehe sind scheu und folgen trotzdem den Menschen bis hinein in Gärten, Parkanlagen und Friedhöfe - immer auf der Suche nach Nahrung. Jetzt im Winter brauchen Rehe weniger Nahrung; sie haben den Stoffwechsel heruntergefahren. Ihr Körper läuft quasi auf Sparflamme.
Wildkatzen leben vor allem in strukturreichen Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen und Waldwiesen, die es in vielen Mittelgebirgsregionen in Deutschland noch gibt. Von dort wandern die überwiegend nachtaktiven Tiere entlang versteckreicher Hecken, Wegränder und Ufer von Fließgewässern auch bis in die offene Kulturlandschaft. Hier werden Brachen und Grünlandflächen als ergiebige Jagdhabitate, aber auch benachbarte Waldlebensräume aufgesucht. Ausschlaggebend für die Nutzung offener Lebensräume ist ein ausreichendes Angebot deckungsbietender Strukturen. Auch artenreiche Halboffenlandschaften, die in unserer Kulturlandschaft leider kaum noch existieren, bieten Lebensräume für Wildkatzen.
Der Feldhamster (Cricetus cricetus)
Unter den vielen Jahrestieren und Jahrespflanzen gibt es eine Nennung für das „ Wildtier des Jahres“, ausgewählt von der „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild“. Die Wahl fiel dieses Jahr auf den
Feldhamster, der auch unsere besondere Aufmerksamkeit erfordert. Feldhamster stehen unter dem besonderen Schutz der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Anhang IV-Art), sie sind in
Deutschland akut vom Aussterben bedroht. Es werden bereits im Zoo Heidelberg Feldhamster in einer Erhaltungszucht gehalten, um sie später in geeignete Schutzgebiete wieder frei zu lassen und
damit das Aussterben hoffentlich vermeiden zu helfen.
Dabei galt der Feldhamster noch bis vor 30 Jahre als Schädling in der Landwirtschaft, da sie auf Getreideäcker leben und pro Jahr mehrere Kilogramm Getreidekörner und Sämereien als Nahrung
benötigen, die sie insbesondere als Wintervorrat in ihrem unterirdischen Bau ansammeln. Mit den modernen Anbau- und Erntemethoden in der intensiven, industriellen Landwirtschaft wird dem
Feldhamster die Nahrungsgrundlage entzogen. Die Erntemaschinen sorgen dafür, dass keine Getreidekörner auf dem Acker zurückbleiben. Zudem werden die abgeernteten Felder schnell umgepflügt, der
Feldhamster kann nicht genügend Wintervorräte ansammeln und es besteht die Gefahr, dass er vor dem Frühjahr verhungert. Feldhamster brauchen aber eine hohe Reproduktionsrate, da sie viele
Fressfeinde haben (Füchse, Wiesel, Greifvögel, wildernde Hauskatzen). Wenn keine ausreichende Nahrung zur Verfügung steht und sie zu wenig Schutz vor ihren Feinden finden, bricht der
Feldhamsterbestand schnell zusammen. Der Feldhamster kann nur überleben, wenn Ackerflächen hamstergerecht bewirtschaftet werden. Nur wenn die Feldhamster genügend Nahrung finden und Deckung vor
ihren Feinden, haben sie eine Überlebenschance! Eine wichtige Maßnahme ist, dass die Landwirte Getreidestreifen stehen lassen, die Feldhamstern Deckung und Futter bieten. Sie werden erst
umgepflügt, nachdem sich die Hamster für den Winterschlaf in ihren Bau zurückgezogen haben und vorher in Ruhe und geschützt Samen und Körner für ihren Winterschlaf sammeln konnten.
Beim NABU engagiert sich insbesondere der Landesverband Baden Württemberg für den Feldhamsterschutz.
Weiter Informationen dazu finden sich unter: https://baden-wuerttemberg.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/feldhamster/